12.07.2023 - 02.08.2023

Online-Seminarreihe: Emanzen, Alphamädchen oder Heilsbringerinnen?

Eine Online-Seminarreihe mit Katharina Debus zu Weiblichkeitsanforderungen zwischen Traditionalität und Modernisierung und zur subjektiven Funktionalität von Diskriminierung sowie Antifeminismus von Seiten von Frauen und Mädchen

Emanzen, Alphamädchen oder Heilsbringerinnen?

Eine Online-Seminarreihe mit Katharina Debus zu Weiblichkeitsanforderungen zwischen Traditionalität und Modernisierung und zur subjektiven Funktionalität von Diskriminierung sowie Antifeminismus von Seiten von Frauen und Mädchen

im Rahmen des Projekts Schnittstelle Geschlecht – Geschlechterreflektierte Bildung als Prävention von Sexismus, Vielfaltsfeindlichkeit und Rechtsextremismus von Dissens – Institut für Bildung und Forschung

Ausschreibung zum Download als pdf

Frauen, Mädchen und Weiblichkeit werden heute im öffentlichen Diskurs sehr widersprüchlich thematisiert. Postfeministische Diskurse behaupten, Frauen und Mädchen seien längst Männern und Jungen gleichgestellt und wer heute noch feministisch sei, sei realitätsfremd, hänge einer Opfermentalität an oder sei männerhassend und sexuell frustriert. Außerdem würden feministische Interventionen wie #metoo nur zu mehr Verkrampftheit zwischen den Geschlechtern führen. Oft wird der Blick auf die Erfolge bestimmter Frauen gelenkt und Empowerment verkürzt als eine Individualisierung weiblichen Erfolgs verstanden – mit viel individueller Stärkung, aber ohne Herrschaftskritik. Gleichzeitig werden Frauen und Mädchen oft als die weniger diskriminierenden Wesen adressiert und als Heilsbringerinnen für eine bessere Zukunft idealisiert. Sie verhalten sich aber dennoch ebenfalls diskriminierend und antifeministisch. Unter anderem in antifeministischen und vielfaltsfeindlichen Diskursen lassen sich dabei Spuren finden, was solche Verhaltens- und Denkangebote auch für Frauen und Mädchen attraktiv machen könnte.

Die Online-Seminarreihe nähert sich diesem Komplex aus verschiedenen Perspektiven. Dabei liegt der Fokus auf Deutschland.

Manche Bausteine der Online-Seminarreihe sind einzeln buchbar, andere nur in Kombination bzw. kombiniert mit einer Textlektüre oder dem Anschauen einer Online-Dokumentation. Bitte beachtet/beachten Sie die Hinweise zu Voraussetzungen und Zielgruppen in den einzelnen Modulbeschreibungen.

Modul-Überblick

Ausführlichere Modul-Beschreibungen folgen unten.

  • Mi, 12.7., 15:45-20h, Modul 1: Widersprüchlich und anstrengend! Ein Online-Seminar zu aktuellen Weiblichkeitsanforderungen zwischen Traditionalität und Modernisierung. Offen für alle Interessierten.
  • Mi, 19.7., 15:45-20h, Modul 2: Selbstreflexion zu Weiblichkeitsanforderungen. Zielgruppe:  Frauen und für Menschen, die als Mädchen (fremd)sozialisiert wurden. Voraussetzung: Teilnahme an Modul 1 oder entsprechende Nacharbeiten (s.u.).
  • Mi, 26.7., 15:45-20h, Modul 3: Warum verhalten sich Menschen diskriminierend? Ein Online-Seminar zur subjektiven Funktionalität diskriminierender Einstellungen und Verhaltensweisen. Offen für alle Interessierten. Quereinstieg ohne Nacharbeiten möglich.
  • Mi, 2.8., 15:45-20h, Modul 4:Friedfertige Frauen und Mädchen? Ein Online-Seminar zur subjektiven Funktionalität von Diskriminierung vor dem Hintergrund von Weiblichkeitsanforderungen. Offen für alle Interessierten. Voraussetzung: Teilnahme an oder Nacharbeiten von Modul 1 und 3 (s.u.).

Informationen zur Referentin

https://katharina-debus.de/ueber-katharina-debus/.    

Organisatorisches

Kosten: Die Teilnahme ist kostenfrei.

Anmeldung: Die Anmeldung erfolgt unter anmeldung@katharina-debus.de mit folgenden Angaben:

  • Name
  • Wohnort
  • Organisation bzw. Institution bzw. Tätigkeit (das darf gerne auch fachfremd sein, die Reihe richtet sich an alle Interessierten, unabhängig von beruflicher oder aktivistischer Tätigkeit, bitte die Zielgruppenbeschreibungen der einzelnen Module bzgl. Geschlecht beachten)
  • gewählte Module
  • ggf. Rückfragen bzw. Anliegen.

Da die Plätze in den Modulen begrenzt sind, bitten wir um verbindliche Anmeldungen und ggf. rechtzeitige Absagen, um dann Menschen auf der Warteliste berücksichtigen zu können. Aufgrund der Förderung durch den Berliner Senat sind wir gehalten, Teilnehmende mit Wohn- bzw. Arbeitsort in Berlin bevorzugt zu berücksichtigen.

Zoom: Die Online-Seminare finden passwortgeschützt über Zoom statt.

Technische Ausstattung: Teilnehmende brauchen eine Kamera und ein Mikrophon bzw. ein Headset. Es empfiehlt sich eine Teilnahme über einen Computer. Eine Teilnahme über Smartphone oder Tablet ist möglich, aber durch den kleinen Bildausschnitt erfahrungsgemäß anstrengend und es steht nicht der volle Funktionsumfang zur Verfügung.

Barrieren: Die Vorträge finden in Lautsprache statt und werden durch Powerpoint-Visualisierungen unterstützt. Diese können bei Bedarf vorab zugesandt werden. Bei rechtzeitiger Nachricht bemühe ich mich darum, so vorzutragen, dass der Vortrag auch ohne die Visualisierungen zu verstehen ist.

Datenschutz & Aufzeichnungen: Die Teilnehmenden-Dokumentation für die Fördergeber*innen findet per Screenshot mit ausgeschalteten Videos statt. Die Vorträge der Module 1, 3 und 4 werden aufgezeichnet. Dabei werden nur die Referentin und die Präsentation aufgezeichnet. Die Privatsphäre der Teilnehmenden bleibt gewahrt. Die Anmeldung gilt als Einverständnis mit diesen Aufzeichnungen der Referentin und Präsentation. Sie gilt ebenfalls als Einverständnis mit der Speicherung der im Anmeldevorgang genannten Daten zum Zweck der Teilnehmenden-Verwaltung. Genauere Hinweise zum Datenschutz in der Veranstaltung finden sich hier: https://www.dissens.de/disclaimer. Bzgl. der Datenschutzbestimmen von Zoom verweisen wir auf die Datenschutzaussagen von Zoom, wir übernehmen keine Verantwortung für Zuwiderhandlungen durch den Plattformbetreiber, da diese außerhalb unseres Einflusses liegen. Rückfragen zu technischen Einstellungen im Seminar können an die Anmeldeadresse gerichtet werden.

Modul 1:

Widersprüchlich und anstrengend!

Ein Online-Seminar zu aktuellen Weiblichkeitsanforderungen zwischen Traditionalität und Modernisierung

Mittwoch, 12.7., 16-20h, Technik-Check-In ab 15:45h

Zielgruppe: Alle Interessierten aller Geschlechter und Zugehörigkeiten. Transfers werden öfter einen Blick auf Pädagogik werfen, aber auch Nicht-Pädagog*innen sind herzlich willkommen. Ich bemühe mich um eine gut verständliche Sprache, aber Fremdwörter werden aufgrund der zeitlichen Dichte immer wieder vorkommen. Es darf dazu sehr gerne nachgefragt werden.

Dieses Online-Seminar besteht wesentlich aus einem Vortrag mit kürzeren Austauschphasen in Zufallsgruppen und einer Pause. Der Fokus liegt auf Weiblichkeitsanforderungen, also gesellschaftlichen Bildern, wie Menschen sein und sich verhalten müssen, um als ‚richtige‘ oder ‚normale‘ Frauen oder Mädchen zu gelten, und auf deren Konsequenzen. Unter anderem wird es um Widersprüchlichkeiten zwischen Traditionalität und Modernisierung, Überforderung und Balance-Akte, Schamgefühle beim Scheitern an emanzipatorischen Ansprüchen, Distanz zu Feminismus, Weiblichkeit und Frauen, sowie Bescheidenheits-, Selbstlosigkeits- und Selbstkritik-Ansprüche gehen.

Der Vortrag beschäftigt sich mit engen gesellschaftlichen Bildern von Weiblichkeit, es geht also mehr um einschränkende Muster und Normen als um Vielfalt und Individualität. Dabei geht es nicht darum, wie ‚die‘ Frauen oder Mädchen sind, sondern um die Effekte gesellschaftlicher Bilder.

Modul 2:

Selbstreflexion zu Weiblichkeitsanforderungen

Ein Online-Seminar für Frauen und für Menschen, die als Mädchen (fremd)sozialisiert wurden

Mittwoch, 19.7., 16-20h, Technik-Check-In 15:45h

Zielgruppe: Das Online-Seminar richtet sich an Menschen, die Lust haben, in diesem Kontext eigene Erfahrungen mit Weiblichkeitsanforderungen zu reflektieren. Es ist offen für Menschen, die heute als Frauen leben, und für Menschen, die von anderen in ihrer Kindheit und/oder Jugend dauerhaft als Mädchen behandelt wurden (es geht nicht um einmalige Verwechslungen). Rückfragen ggf. gerne unter der Anmelde-Adresse.

Teilnahme-Voraussetzungen siehe unten.

Aufbauend auf dem Vortrag des ersten Moduls wird dieses Online-Seminar einen Raum und Anregungen für Austausch zu eigenen Erfahrungen mit Weiblichkeitsanforderungen bieten. Wir werden zwischen Plenum, kürzeren zufälligen Kleingruppen und mindestens einer Phase in selbstgewählten Kleingruppen wechseln. Ich werde moderieren, eigene Erfahrungen zur Verfügung stellen und theoretische Einordnungen anbieten.

Voraussetzungen: Dieses Online-Seminar richtet sich primär an Teilnehmende aus Modul 1 (dieses Jahr oder in den vergangenen Jahren) und/oder Menschen, die diesen Vortrag von mir aus Fortbildungen kennen. Wenn das lange zurückliegt, bitte ich um vorbereitende Auffrischung. Alternativ ist eine Teilnahme auch möglich, wenn vorbereitend der Text: Katharina Debus (2012): Und die Mädchen? unter http://www.jungenarbeit-und-schule.de/material/abschlusspublikation gelesen wird oder die Videodokumentation des ersten Moduls angeschaut wird. Ich stelle diese nach dem Abschluss von Modul 1 für alle Teilnehmenden von Modul 2 bereit.

Informierte Teilnahme: Der Fokus dieses Online-Seminars liegt auf der Beschäftigung mit Weiblichkeitsanforderungen und deren Wirkungen auf das eigene Leben. Die Teilnehmenden sollten bereit sein, verschiedene Realitäten von trans*[1], inter*[2] und cis[3] Menschen mitzudenken[4] und sich um ein inklusives Herangehen im Sinne der oben genannten Zielgruppen zu bemühen.

Da u.a. Körper, Identitäten und Sozialisationserfahrungen für verschiedene trans*, inter* und cis Menschen in unterschiedlicher Weise von Bedeutung sind, ist eine Teilnahme nur zu empfehlen, wenn es gerade passt, mit Differenzen in der Selbstwahrnehmung und Sprache umzugehen und wenn eine wohlwollende und fehlerfreundliche Haltung möglich ist. Ich werde mich um eine vertrauensvolle und warme Atmosphäre mit Kennenlernen am Anfang bemühen. Dennoch handelt es sich bei diesem Seminar nicht um einen Safe Space, in dem Verletzungen ausgeschlossen werden können, sonderneher um einen Braver Space, der sich um eine wohlwollende Atmosphäre bemüht, in der unter Umständen zeitweise die Komfortzone verlassen wird, Irritationen und Widerspruch möglich sind und Schmerz thematisiert werden kann – alles auf der Grundlage eines ernsthaften Bemühens um nicht-diskriminierendes Handeln.

Ich (Katharina Debus) bin selbst cis Frau, wurde also bei Geburt zum Mädchen erklärt und empfinde für mich mein Frau-Sein als Empowerment-Identität. Ich bemühe mich darum, verschiedene andere cis sowie trans* und inter* Perspektiven auf Weiblichkeitsanforderungen einzubeziehen.

Alle Teilnehmenden sollten vorher überlegen, ob dies ein Angebot ist, das zu diesem Zeitpunkt für Euch/Sie passt. Eine Thematisierung von Unwohlsein und Kritik ist möglich, der Fokus soll aber auf dem persönlichen Austausch zu eigenen Erfahrungen liegen, nicht auf der Meta-Ebene, und ich fühle mich dafür verantwortlich, diesen Fokus zu halten.

Modul 3:

Warum verhalten sich Menschen diskriminierend?

Ein Online-Seminar zur subjektiven Funktionalität diskriminierender Einstellungen und Verhaltensweisen

Mittwoch, 26.7., 16-20h, Technik-Check-In ab 15:45h

Zielgruppe: Alle Interessierten aller Geschlechter und Zugehörigkeiten. Transfers werden öfter einen Blick auf Pädagogik werfen, aber auch Nicht-Pädagog*innen sind herzlich willkommen. Ich bemühe mich um eine gut verständliche Sprache, aber Fremdwörter werden aufgrund der zeitlichen Dichte immer wieder vorkommen. Es darf dazu sehr gerne nachgefragt werden.

Quereinstieg willkommen! Es muss vorher nichts vorbereitet werden.

Aus den Fehlern der Rechtsextremismusprävention der 1990er Jahre konnten wir lernen, dass die (nicht nur) pädagogische Diskriminierungsprävention auf mindestens 3 Säulen stehen sollte: 1. dem Empowerment von Menschen, denen Diskriminierung widerfährt oder widerfahren könnte, 2. der Stärkung nicht-diskriminierender Räume, Verhaltensweisen und Subkulturen sowie 3. der präventiven Arbeit mit Menschen, die diskriminierend handeln oder die in Zukunft diskriminierend handeln könnten.

Der Ansatz der subjektiven Funktionalität von Diskriminierung ist eher unter 2. und 3. zu verorten. Er wurde in der Kritischen Psychologie entwickelt und von verschiedenen Aktivist*innen, Forscher*innen und Pädagog*innen weiterentwickelt. Er geht davon aus, dass Menschen nicht nur aus bösem Willen, Privilegiertheit oder Mangel an besserem Wissen diskriminierend denken und handeln, sondern dass dieses Denken und Handeln oft weitere subjektiv sinnhafte Funktionen erfüllt. Ohne präventiv an diesen Funktionen anzusetzen und Alternativen zu erarbeiten, kann Prävention nur sehr eingeschränkt gelingen.

Das Online-Seminar führt in den Ansatz der subjektiven Funktionalität von Diskriminierung ein und stellt Thesen zu diesen Funktionalitäten auf. Es geht dabei nicht um eine Entschuldigung diskriminierender Denk- und Verhaltensweisen, sondern um deren bessere Durchdringung. Diese ist als Basis zur Einordnung und zielgerichteteren Prävention gedacht. Das Seminar besteht wesentlich aus einem Vortrag, der von kleinen Austauschphasen in Zufallsgruppen und einer Pause unterbrochen wird.

Modul 4:

Friedfertige Frauen und Mädchen?

Ein Online-Seminar zur subjektiven Funktionalität von Diskriminierung vor dem Hintergrund von Weiblichkeitsanforderungen

Mittwoch, 2.8., 16-20h, Technik-Check-In 15:45h

Zielgruppe: Alle Interessierten aller Geschlechter und Zugehörigkeiten. Transfers werden öfter einen Blick auf Pädagogik werfen, aber auch Nicht-Pädagog*innen sind herzlich willkommen. Ich bemühe mich um eine gut verständliche Sprache, aber Fremdwörter werden aufgrund der zeitlichen Dichte immer wieder vorkommen. Es darf dazu sehr gerne nachgefragt werden.

Teilnahme-Voraussetzungen siehe unten.

Diskriminierendes Denken und Handeln können, neben Privilegiensicherung etc., auch ein Ergebnis der individuellen Verarbeitung eigener Diskriminierungserfahrungen sein oder Umgangsweisen mit solchen Erfahrungen bzw. engen gesellschaftlichen Geschlechternormen darstellen (vgl. Beschreibung Modul 3 zu subjektiver Funktionalität). Dies gilt auch für diskriminierendes Verhalten und antifeministische Angriffe und Abgrenzungen auf Seiten von Frauen und Mädchen. Aufbauend auf den Vorträgen des ersten und dritten Moduls (Ersatzmöglichkeiten siehe unten) wird es in diesem Online-Seminar um spezifische Motivationen für diskriminierendes Verhalten vor dem Hintergrund von Weiblichkeitsanforderungen gehen. Auch dieses Online-Seminar ist zentral um einen Vortrag strukturiert, der in diesem Fall vor allem Thesen aufstellt, die als Anregung für die eigene Analyse und Praxis der Teilnehmenden gedacht sind. Auch hier wird es mindestens kurze Austauschphasen in Zufallsgruppen und eine Pause geben.

Voraussetzungen: Dieses Online-Seminar richtet sich primär an Teilnehmende aus den Modulen 1 und 3 (in diesem oder den vergangenen Jahren) bzw. Teilnehmende, die die entsprechenden Vorträge von mir aus Fort-/Weiterbildungen kennen. Wenn dies länger her ist, bitte ich um vorherige Auffrischung. Alternativ ist eine Teilnahme auch möglich, wenn zum Ersatz von Modul 1 vorbereitend der Text: Katharina Debus (2012): Und die Mädchen? unter http://www.jungenarbeit-und-schule.de/material/abschlusspublikation und zum Ersatz von Modul 3 der Text: Katharina Debus (2014): Rechtsextremismus als Suche nach Handlungsfähigkeit unter https://www.boeckler.de/pdf/p_arbp_302.pdf gelesen wird oder wenn alternativ die Videodokumentationen des ersten und dritten Moduls angesehen werden. Ich stelle diese nach dem Abschluss des jeweiligen Moduls für alle Teilnehmenden von Modul 4 bereit.

 

Diese Online-Seminar-Reihe findet im Rahmen des Projekts Schnittstelle Geschlecht – Geschlechterreflektierte Bildung als Prävention von Sexismus, Vielfaltsfeindlichkeit und Rechtsextremismus von Dissens – Institut für Bildung und Forschungstatt. Das Projekt wird gefördert von der Berliner Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung, im Rahmen des Landesprogramms gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus.

 

[1] Trans* Teilnehmende sind in Modul 2 willkommen, wenn sie entweder bei Geburt als Junge in die Geburtsurkunde eingetragen wurden und heute als Frau leben und/oder von anderen als Frau gelesen werden. Oder wenn sie in der Kindheit und/oder Jugend als Mädchen behandelt wurden und heute als ein anderes Geschlecht leben, z.B. als Mann, nicht-binär, genderqueer, agender etc., und Lust haben, sich mit den Effekten von Weiblichkeitsanforderungen für ihr Leben zu beschäftigen.

[2] Inter* Teilnehmende sind in Modul 2 willkommen, wenn sie heute als Frau leben, unabhängig davon, welches Geschlecht in die Geburtsurkunde eingetragen wurde. Und/oder wenn sie in ihrer Kindheit bzw. Jugend als Mädchen behandelt wurden, unabhängig davon, als welches Geschlecht sie heute leben (z.B. Inter*, Frau, Mann, nicht-binär etc.) und Lust haben, sich mit den Effekten von Weiblichkeitsanforderungen für ihr Leben zu beschäftigen.

[3] Alle cis Frauen sind in Modul 2 willkommen, also Frauen oder Mädchen, die bei Geburt als Mädchen in die Geburtsurkunde eingetragen wurden und heute als Frauen leben. Da es verschiedene Definitionen von cis gibt: Ich meine damit nicht nur Frauen, die sich total enthusiastisch als Frau identifizieren, sondern alle, die sich (mit unterschiedlichen Graden zwischen Begeisterung, Pragmatismus, Gesellschaftskritik, Empowerment oder einem ‚ist halt irgendwie so‘) derzeit irgendwie als Frau verstehen bzw. verorten.

[4] Es ist für die Teilnahme am Seminar nicht notwendig, all diese Begriffe zu kennen. Es sollte nur nicht überraschen, wenn Menschen teilnehmen, die andere als die eigenen Erfahrungen mitbringen und es sollte ein ehrliches Bemühen vorhanden sein, sie mit ihren Erfahrungen, Identitäten, Körpern und Selbstbeschreibungen zu akzeptieren und respektieren. Wer sich weiter informieren will, findet Begriffserklärungen u.a. in unserem Glossar unter https://interventionen.dissens.de/materialien/glossar.


12.06.2023 - 13.06.2023

1,5 tägiges Seminar: Queerfeindliche Aussagen im pädagogischen Setting abmoderieren

Wann: Montag 12. bis Dienstag, 13. Juni 2023, 13-18 Uhr und 10-16 Uhr

Ort: Allerhandverein in Qualitz (Mecklenburg Vorpommern), genauer Ort wird nach Anmeldung bekannt gegeben 

Zielgruppe: Fachkräfte aus Bildung, Sozialer Arbeit, Kinder- und Jugendhilfe

Referent*innen: Lena Besenhard, Moderatorin und politische Bildnerin bei stuhlkreis_revolte und Laura Sasse, wissenschaftliche Mitarbeiter*in und Fortbildner*in bei Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V.

Seminarinhalte:

Antifeminismus im pädagogischen Setting tritt sehr verschieden auf. Einerseits kommt es zu queerfeindlichen Anfeindungen im direkten Kontakt mit Klient*innen/Schüler*innen/Teilnehmenden. Andererseits versuchen Antifeminist*innen auf z.B. Beratungsstellen oder Erziehungsarbeit Einfluss zu nehmen. Dabei stellen sie sich gegen feministische Errungenschaften und eine Vielfalt geschlechtlicher, sexueller, amouröser oder familialer Lebensformen.

Weiter gefasst, kommen unter dem Begriff des Antifeminismus verschiedene Akteur*innen zusammen, die ein anti-emanzipatorisches, sexistisches und patriarchales Weltbild vertreten. Die diskriminierenden Anfeindungen richten sich gegen eine Vielzahl an Menschen wie Frauen, Mädchen, trans und queere Personen. Im Umgang mit Antifeminismus stehen Betroffene und (betroffene) Pädagog*innen vor großen Herausforderungen und emotionalen Belastungen.

Im Rahmen dieses anderthalbtägigen Workshops möchten wir eine inhaltliche Sensibilisierung für das Thema schaffen, bevor wir gemeinsam Umgangsstrategien beleuchten und auf emotionale Nachsorge eingehen. Dazu beschäftigen wir uns mit folgenden Fragen: Was meinen wir, wenn wir von Queerfeindlichkeit und Antifeminismus sprechen? Welche Netzwerke und Strategien antifeministischer Akteur*innen sind in dem Kontext Sozialer Arbeit relevant? Was hat das Thema mit Geschlechterrollen in der Gesellschaft zu tun? Wie kann ich moderativ handeln bei Queerfeindlichkeit? Welchen Umgang kann ich mit den antifeministischen Anfeindungen auch emotional finden? Um diese Fragen geht es in unserem anderthalbtägigen Workshop, der am 12. Juni von 13.00 bis 18.00 Uhr bis 18. April von 10 bis 16Uhr angesetzt ist.

Der Workshop richtet sich an Fachkräfte, die in der Sozialen Arbeit und Bildung tätig sind und ggf. bereits selbst mit antifeministischen Vorfällen konfrontiert wurden. Ziel des Workshops ist es, durch die Sensibilisierung für die Thematik, antifeministische Anfeindungen besser und schneller erkennen und diesen etwas entgegensetzen zu können. Zudem dient der Workshop als Erfahrungsaustausch und zur Vernetzung. In verschiedenen Inputs und aktivierenden Übungen möchten wir Solidarität untereinander stärken, einander kämpferisch in Beziehung setzen sowie Ressourcen und emotionale Nachsorge in den Blick nehmen.

Organisatorisches:

Kosten: Die Teilnahme ist kostenfrei.

Anmeldung: Die Anmeldung erfolgt unter fortbildung-anbeg[at]dissens.de

Wir behalten uns vor, von unserem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen und/oder antifeministischen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen und/oder antifeministischen Szene zuzuordnen sind, oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antifeministische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind bzw. während des Workshops damit in Erscheinung treten, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

Barrieren: Das Seminar findet in deutscher Lautsprache statt. Der Seminarraum ist barrierearm eingeschränkt zugänglich.

Anfahrt Seminar: Für Bahnfahrer*innen wird es vor Beginn des Seminars einen Shuttle vom Bahnhof Bötzow geben.

Übernachtung: In unmittelbarer Nähe besteht die Möglichkeit für eine kostengünstige Übernachtung in Einzel- oder Mehrbettzimmern. Die Übernachtung kostet 10€ pro Nacht pro Person. Bitte meldet euch verbindlich an. Weitere Details unter: www.hermannshagen.de.

Das Seminar findet im Rahmen des Projekts „Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken“ statt. Das Projekt wird vom Gunda-Werner-Institut der Heinrich-Böll-Stiftung, der Amadeu Antonio Stiftung und Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V. gemeinsam umgesetzt. Es wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.


05.06.2023 - 07.06.2023

Online-Seminar: 'Männerhasserinnen', 'Frauenversteher' & 'Homo-Lobby' - Zum Umgang mit antifeministischen und sexistischen Äußerungen

Katharina Debus & Sarah Klemm

Die vollständige Ausschreibung kann hier heruntergeladen werden.

Mo, 05.06.: Technik-Check-In: 16:45 Uhr, Seminar: 17:00-19:30 Uhr
Di, 06.06.: Technik-Check-In: 10:45 Uhr, Seminar: 11-18 Uhr
im Anschluss: optionales Socializing bei Wonder.Me
Mi, 07.06.: Technik-Check-In: 10:45 Uhr, Seminar: 11-18 Uhr

Verbindlichkeit: Dieses Seminar ist wie ein Präsenzseminar zur vollständigen Teilnahme konzipiert, wir bauen die Phasen inhaltlich und bzgl. der Gruppendynamik aufeinander auf. Wir erwarten daher eine verbindliche Teilnahme – eine nur teilweise Teilnahme ist nur in Ausnahmen möglich. Wir bitten bei Verhinderung um frühzeitige Absage bzw. Information.

Zielgruppe: Alle, die feministische, gleichstellungsorientierte und queere Positionen immer wieder verteidigen (müssen).

Seminarinhalte:
Menschen, die sich für Gleichstellung, Feminismus und die Akzeptanz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt einsetzen, werden dafür oft angegriffen. Kampfbegriffe sind unter anderem ‚Männerhasserin‘, ‚Feminazi‘, ‚Frauenversteher‘, ‚lila Pudel‘, ‚Genderwahn‘, ‚Männerunterdrückung‘, ‚political correctness‘, ‚Umerziehung‘, ‚Homo-Lobby‘ ‚Diktatur der Minderheiten’ oder ‚Familienfeindlichkeit‘.
Die Motivationen der Angreifer*innen reichen von bewusster politischer Manipulation und Falschdarstellungen bis hin zu Unwissenheit und ehrlichen Missverständnissen. Auch Verunsicherungsabwehr und sich mit den eigenen Unrechtserfahrungen nicht gesehen zu fühlen, können Motive sein. Diskriminierungskritisches Engagement gerät so in die Schusslinie oder wird lächerlich gemacht. Manche Engagierte erleben soziale Isolierung, andere haben das Gefühl, ständig kämpfen zu müssen, manche ziehen sich zurück, andere brennen aus und wir beobachten (auch bei uns selbst) immer wieder das Risiko, in vorauseilendem Gehorsam defensiver mit den eigenen Inhalten umzugehen.
Im Workshop wollen wir dem durch die Stärkung von Solidarität, Kampfgeist und Kreativität entgegenwirken. Wir werden einerseits inhaltlich das Wissen rund um Antifeminismus, Sexismus und Angriffe auf geschlechtliche und sexuelle Vielfalt stärken. Außerdem wird es um Motivationen bei möglichen Gegenübern gehen, um Argumentationssituationen besser verstehen zu lernen. Aufbauend darauf werden wir in Trainingseinheiten (Rollenspiele & Argumentationstraining) verschiedene Umgangsweisen in solchen Situationen erproben und dabei auch an eigenen Fällen der Teilnehmenden arbeiten.
Ein Problem ist, dass wir bei Angriffen von außen oft in die Defensive geraten mit unseren Themen. Deshalb werden wir uns auch damit beschäftigen, was uns in diesen Themen eigentlich wichtig ist und wie wir das selbstbewusst vertreten können.
Nicht zuletzt wird es um Selbstreflexion gehen, darum, wie es uns mit Angriffen geht, was unsere persönlichen Herausforderungen dabei sind und welche Ressourcen und Kraftquellen uns stärken. Wir wünschen uns dabei eine wohlwollende, solidarische, fehlerfreundliche und diskriminierungskritische Atmosphäre.

Lernatmosphäre:
Uns ist an einer Lernatmosphäre gelegen, in der sich alle gleichermaßen um einen wohlwollenden Umgang und Fehlerfreundlichkeit bemühen sowie darum, Neues zu lernen und diskriminierungskritisch Verantwortung für das eigene Sprechen und Handeln zu übernehmen. Da wir  uns mit diskriminierenden Äußerungen beschäftigen werden, die Schmerz und Ärger auslösen können, kann das Seminar kein Safer Space sein. Es ist als Braver Space angelegt, um uns gemeinsam im Umgang mit diesen Äußerungen zu stärken.

Organisatorisches:

Kosten: Die Teilnahme ist kostenfrei.

Anmeldung: Die Anmeldung erfolgt unter sarah.klemm(at)dissens.de mit folgenden Angaben: Name, Wohnort, Organisation bzw. Institution bzw. Tätigkeit, ggf. Rückfragen bzw. Anliegen. Da die Plätze begrenzt sind, bitten wir um verbindliche Anmeldungen und ggf. rechtzeitige Absagen, um ggf. Menschen auf der Warteliste berücksichtigen zu können. Aufgrund der Förderung durch den Berliner Senat sind wir gehalten, Teilnehmende mit Wohn- bzw. Arbeitsort in Berlin bevorzugt zu berücksichtigen.

Technik:
Zoom & wonder.me: Das Online-Seminar findet passwortgeschützt über Zoom statt. Das freiwillige abendliche Socializing per wonder.me.
Technische Ausstattung: Teilnehmende brauchen eine Kamera und ein Mikrophon bzw. besser ein Headset.
Fortbildung per Zoom: Es empfiehlt sich eine Teilnahme über einen Computer. Der volle Funktionsumfang steht nur bei einer Teilnahme über die Zoom-App zur Verfügung, aber eine Teilnahme über den Browser ohne Zoom-Installation ist auch möglich. Eine Teilnahme über Smartphone oder Tablet ist ebenfalls möglich, aber durch den kleinen Bildausschnitt erfahrungsgemäß anstrengend und es steht nicht der volle Funktionsumfang zur Verfügung. Wir bitten insbesondere Zoom-unerfahrene Teilnehmende und alle, die die Kommentarfunktion nicht sicher beherrschen, genug Zeit für den Technik-Check-In einzuplanen, um eine Chance zu haben, technische Probleme zu erkennen und bestmöglich zu lösen. Es empfiehlt sich, sich bereits vorher mit Zoom vertraut zu machen.
Freiwilliges abendliches Socializing per wonder.me: Wonder.me funktioniert nur an einem Computer in vollem Umfang (und mit Firefox nicht immer verlässlich, bislang gibt es gute Erfahrungen mit Google Chrome). Bei einer Teilnahme per Tablet funktioniert (zumindest derzeit) die Videofunktion nicht, es kann also nur per Ton ohne eigenes Bild teilgenommen werden. Wenn die Telefon-/Tablet-Kamera nicht zur Aufnahme eines Standbildes funktioniert, ist die Teilnahme leider auch schon völlig gescheitert. Wir bedauern diese Beschränkungen.

Barrieren: Das Seminar findet in Lautsprache statt. Die Vorträge werden teils durch PowerPoint-Visualisierungen unterstützt. Diese können bei Bedarf vorab zugesandt werden. Bei rechtzeitiger Nachricht bemühen wir uns darum, so vorzutragen, dass der Vortrag auch ohne die Visualisierungen zu verstehen ist.

Datenschutz: Die Teilnehmenden-Dokumentation für die Fördergeber_innen findet per Screenshot mit ausgeschalteten Videos statt. Für die Dokumentation relevante Chat-Inhalte (z.B. Literaturhinweise, inhaltliche Brainstormings etc.) gehen maximal unter Nennung des Vornamens in die Dokumentation ein, über den Chat geäußerte Anonymisierungs- bzw. Streichungswünsche werden berücksichtigt. Weitere Informationen zum Datenschutz finden sich unter https://www.dissens.de/disclaimer (die Anmerkungen zur Aufzeichnung von Präsentationen entfallen für dieses Seminar – wir werden nicht aufzeichnen). Die Anmeldung gilt als Einverständnis mit den genannten Hinweisen und Dokumentationsformen. Sie gilt ebenfalls als Einverständnis mit der Speicherung der im Anmeldevorgang genannten Daten zum Zweck der Teilnehmenden-Verwaltung. Bzgl. Datenschutz bei Zoom- bzw. Wonder.Me-Nutzung verweisen wir auf die Datenschutzaussagen von Zoom bzw. Wonder.Me, für Zuwiderhandlungen durch Zoom bzw. Wonder.Me tragen wir keine Verantwortung. Rückfragen zu Zoom-Einstellungen können an die Anmelde-Adresse gerichtet werden.

Die Fortbildungsreihe findet im Rahmen des Projekts Schnittstelle Geschlecht – Geschlechterreflektierte Bildung als Prävention von Sexismus, Vielfaltsfeindlichkeit und Rechtsextremismus statt. Das Projekt wird gefördert von der Berliner Senatsverwaltung für Justiz, Vielfalt und Antidiskriminierung, im Rahmen des Landesprogramms gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus.


31.05.2023

Teamer* für Workshops zur kritischen Auseinandersetzung mit Männlichkeit gesucht!

Dich beschäftigen Fragen rund um Geschlechtergerechtigkeit? Du möchtest Dich kritisch mit Männlichkeit auseinandersetzen und andere junge Menschen zur Reflexion und zum Austausch anregen? Dann suchen wir Dich!

(PDF zum herunterladen hier!)

«Was heißt es in dieser Gesellschaft als Junge* aufzuwachsen?»

Dich beschäftigen Fragen rund um Geschlechtergerechtigkeit? Du möchtest Dich kritisch mit Männlichkeit auseinandersetzen und andere junge Menschen zur Reflexion und zum Austausch anregen? Dann suchen wir Dich!

Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V. sucht im Rahmen des EU-Projekts Caring Masculinities in Action (CarMiA) junge Erwachsene zwischen 16 und 22 Jahre, die Lust haben Workshops für Schüler*innen zur kritischen Auseinandersetzung mit Männlichkeit, Geschlechterverhältnissen & Gewaltfreien Handlungsweisen anzubieten. Wir statten Dich mit dem notwendigen Know-how aus und üben ganz praktisch verschiedene Methoden. Nimm teil an unserer Ausbildung, werde Multiplikator*in und gib daran anschließend zusammen mit anderen Aktiven Workshops!

Für die Durchführung von zwei Workshops (siehe unten) gibt es eine Aufwandsentschädigung von 400 €. Falls Du Interesse hast, bitte bewirb Dich mit ein paar Sätzen zu Dir (Alter, Interesse, aktuelle Tätigkeit) per Mail an: till.dahlmueller@dissens.de. Bei Fragen wende Dich gerne an Till Dahlmüller 0178 5800378.

Das solltest Du mitbringen:

  • Interesse an der Beschäftigung mit Männlichkeit, Geschlechtergerechtigkeit, Feminismus.
  • Lust, Erfahrungen in der geschlechterreflektierenden Kinder- und Jugendbildungsarbeit zu sammeln.
  • Selbstvertrauen beim Sprechen vor Gruppen.
  • Die Bereitschaft dich in die Inhalte und Methoden unserer Workshopkonzepte einzuarbeiten.
  • Zeit für eine Ausbildung zum Teamer: 3-4 Termine (insges. 18h) Zeit für die Train-the-Trainer Schulung.
  • Mindestens 2 x 2 Tage Zeit (+ Vor- und Nachbereitung) für die Durchführung von 2 Workshops.

Das bieten wir Dir:

  • Engagement bei einem anerkannter Träger der Kinder- und Jugendhilfe und der Bundeszentrale für politische Bildung.
  • Train-the-Trainer-Ausbildung & Beschäftigung mit Kritischer Männlichkeit.
  • Beratung und Begleitung bei der Vorbereitung und Durchführung der Workshops.
  • Die Möglichkeit Dich in die Gestaltung des Projekts einzubringen.
  • Vernetzung und Austausch mit anderen Engagierten.
  • Eine Aufwandsentschädigung von 400€.
  • Ein Zertifikat über die Teilnahme.
  • Bei weiterer Förderung des Projekts: Weitere Möglichkeiten Workshops zu geben.

Wir freuen uns, von Dir zu hören!


08.05.2023 - 11.05.2023

3,5-tägige Basis-Fortbildung "Geschlechterreflektierte Pädagogik"

- Anmeldungen weiterhin möglich! -

Die vollständige Ausschreibung kann hier heruntergeladen werden.

Unsere Vorstellungen von Geschlecht und die Geschlechterverhältnisse, die unsere Gesellschaft und unser Zusammenleben prägen, verändern sich ständig. Sie werden auf unterschiedlichen Ebenen verhandelt, sind umkämpft und stehen mit anderen Macht- und Ungleichheitsverhältnissen in Zusammenhang. Sie spielen daher auch in pädagogischen Settings eine Rolle.

Aber was meinen wir, wenn wir von Geschlecht sprechen? Wie sehen Geschlechterverhältnisse heute aus? Was ist geschlechtliche Vielfalt? Und wie können pädagogische Fachkräfte Kinder und Jugendliche möglichst frei von verengten Geschlechterbildern begleiten, ihnen Lern- und Weiterentwicklungsangebote machen? Diesen und weiteren Fragen wollen wir in unserer dreieinhalbtägigen Fortbildung nachgehen.

Wir vermitteln grundlegendes Wissen zu Geschlecht, Männlichkeit, Weiblichkeit, geschlechtlicher und sexueller Vielfalt sowie geschlechterreflektierten pädagogischen Ansätzen. Außerdem wird es um Selbstreflexion, Weiterentwicklung der eigenen pädagogischen Haltung sowie die Erprobung und Reflexion von Methoden gehen.

Die Fortbildung richtet sich an pädagogische Fachkräfte, die sich bislang eher wenig mit den Themen beschäftigt haben.

Zeiten: Montag 08. Mai, 18-20 Uhr; Dienstag 09. Mai, 10-21 Uhr; Mittwoch 10. Mai, 10-18 Uhr; Donnerstag 11. Mai, 10-16 Uhr

Ort: Berlin, nähe Hermannplatz.

Referentinnen: Ulla Wittenzellner und Sarah Klemm

Zielgruppe: Pädagogische Fachkräfte aller Professionen, Lehrkräfte, politische Bildner*innen und Multiplikator*innen, die sich bislang eher wenig mit den Themen der Fortbildung beschäftigt haben.

Arbeitsweise: Wir bemühen uns um eine wertschätzende und fehlerfreundliche Arbeitsatmosphäre, in der Fragen und Unsicherheiten Raum haben. Eine diskriminierungskritische Grundhaltung ist uns wichtig. Wir arbeiten mit einer Kombination aus Inputs, Gruppenarbeiten, Selbstreflexion und Biografiearbeit, Filmclips sowie Methoden für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die jeweils im Hinblick auf ihre Anwendbarkeit reflektiert werden.

Kosten: 25 Euro Teilnahmebeitrag, der vorab zu entrichten ist. Die Fortbildung ist in Berlin als Bildungsveranstaltung gemäß des Bildungszeitgesetzes anerkannt.

Verpflegung: Essen und Getränke müssen selbst mitgebracht bzw. organisiert werden.

Anmeldeverfahren: Die Anmeldung erfolgt per Email an: anmeldung-fortbildung@dissens.de. Wir bitten um folgende Angaben: Name, Wohnort, Tätigkeitsfeld, Motivation/Interesse. Wenn wir darüber hinaus in Bezug auf deine/Ihre Identitäten, Zugehörigkeiten und/oder Diskriminierungserfahrungen etwas wissen sollten, schreibt/schreiben Sie uns gerne auch das. Diese Information wird selbstverständlich vertraulich behandelt.

Barrieren: Die Fortbildungsreihe findet in deutscher Lautsprache statt. Das Refugio ist für Personen mit Rollstuhl zugänglich. Bitte melden Sie sich/meldet Euch bei uns, wenn Sie/Ihr hierzu weitere Informationen benötigen/benötigt.

Interessierte, die Fragen haben oder Hindernisse (finanzielle oder andere) für eine Teilnahme sehen, können sich gerne unter anmeldung-fortbildung@dissens.de bei uns melden und wir versuchen, eine Lösung zu finden!

Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Projekts Schnittstelle Geschlecht –Geschlechterreflektierte Bildung als Prävention von Sexismus, Vielfaltsfeindlichkeit und Rechtsextremismus von Dissens – Institut für Bildung und Forschung statt. Das Projekt wird gefördert von der Berliner Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung, im Rahmen des Landesprogramms gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus.


03.05.2023 - 04.05.2023

Gewalt und Männlichkeit: Wie können wir männliche Jugendliche in gewaltfreiem Handeln unterstützen?

Nach wie vor sind in der Sozialisation von Jungen* und jungen Männern* Anforderungen wie Durchsetzungsfähigkeit, Souveränität, körperliche Stärke sowie die Unterdrückung und Abwertung von Verletzlichkeit, Emotionalität und weiteren mit Weiblichkeit assoziierten Eigenschaften bedeutend. Sie bilden einen fruchtbaren Boden für gewalttätiges Handeln und zusammen mit frauen- und homosexualitätsfeindlichen beziehungsweise (hetero- und cis-)sexistischen Einstellungen zentrale Voraussetzungen für geschlechtsbezogene Gewalt. In der Fortbildung werden Ursachen und Formen männlicher Gewalt behandelt und vielfältige Ansätze und Methoden für die geschlechterreflektierte pädagogische Praxis vorgestellt. Die leitende Fragestellung ist: Wie können Fachkräfte männliche Jugendliche in gewaltfreiem Handeln unterstützen? Durch unterschiedliche Methoden sollen Geschlechterbilder, Selbstverhältnisse und Handlungsspielräume männlicher Jugendlicher erweitert und damit Ursachen für gewalttätiges Handeln reduziert werden. Dazu gehören unter anderem die Sensibilisierung für eigenes Gewalterleben sowie das Gewalterleben anderer, die Förderung von (Selbst-)Fürsorge sowie die Entwicklung auf gegenseitiger Anerkennung basierender gewaltfreier Handlungsweisen und Rollenbilder. Auch können auf Wunsch Anregungen für Peer-to-Peer-Ansätze zum Thema gegeben werden.

Termine: 03.05.2023 und 04.05.2023

Dozenten: Bernard Könnecke, Till Dahlmüller

Verantwortlich: Claudia Lutze

Ort: Jagdschloss Glienicke

Anmeldeschluss: 22.03.2023

Anmeldung erfolgt über das SFBB (bitte hier klicken!)


25.04.2023 - 25.04.2023

Tages Workshop in Dresden für Fachkräfte der Sozialen Arbeit: Antifeminismus erkennen und begegnen

Zielgruppe: Fachkräfte aus der Sozialen Arbeit (Kinder- und Jugendhilfe, Mädchen*arbeit und Queere Bildungsarbeit)

Seminarinhalte: Alles „Frühsexualisierung“ oder „Gendergaga“? Die antifeministische Einflussnahme auf die Soziale Arbeit hat in den letzten Jahren enorm zugenommen. Sowohl konservative, extrem Rechte als auch christlich fundamentalistische Akteur*innen (um nur einige zu nennen) versuchen auf verschiedene Bereiche der Sozialen Arbeit wie z.B. Sexualerziehung oder Schwangerschaftskonflikteratung einzuwirken. Dabei stellen sie sich gegen eine Vielfalt geschlechtlicher, sexueller, amouröser oder familialer Lebensformen und halten dabei stark an traditionellen Werten fest.

Unter dem Begriff des Antifeminismus lassen sich verschiedene Akteur*innen fassen, die ein antiemanzipatorisches Weltbild vertreten. Die diskriminierenden Anfeindungen richten sich gegen eine Vielzahl an Menschen wie Frauen, Mädchen, trans und queere Personen. Im Umgang mit Antifeminismus stehen Betroffene und Pädagog*innen vor großen Herausforderungen und Schwierigkeiten.

Mit diesem Workshop möchten wir ein Bewusstsein bzw. eine Sensibilisierung für das Thema schaffen. Dazu beschäftigen wir uns mit den folgenden Fragen: Was meinen wir, wenn wir von Antifeminismus sprechen? Welche Netzwerke und Strategien antifeministischer Akteur*innen sind in dem Kontext Sozialer Arbeit relevant? Welche Materialien verwenden sie in der Bildungsarbeit? Welchen Umgang kann ich damit finden? Um diese Fragen geht es in unserem 1-tägigen Workshop, der am 25. April von 10.00 bis 16.00 Uhr angesetzt ist.

Der Workshop beschäftigt sich mit Antifeminismus in der Sozialen Arbeit und schaut dabei auf die Akteurskonstellationen aus dem extrem rechten sowie christlich-fundamentalistischen Spektrum in Sachsen.  Hierbei soll es insbesondere um deren Einfluss auf verschiedene Bereiche der Sozialen Arbeit gehen. Daher richtet sich der Workshop an Fachkräfte, die in der Sozialen Arbeit tätig sind und ggf. bereits selbst mit antifeministischen Vorfällen konfrontiert wurden. Ziel des Workshops ist es durch die Sensibilisierung für die Thematik antifeministische Anfeindungen besser und schneller erkennen und diesen etwas entgegensetzen zu können. Zudem dient der Workshop als Erfahrungsaustausch und zur Vernetzung, indem über konkrete Fälle aus der Praxis gesprochen wird. In verschiedenen Inputs und aktivierenden Übungen möchten wir Solidarität untereinander stärken, einander kämpferisch in Beziehung setzen sowie Ressourcen und persönliche Stärken in den Blick.

Referent*innen: Laura Sasse und Maiken Schiele, wissenschaftliche Mitarbeiter*innen und Fortbildner*innen bei Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V.

Organisatorisches:

Ort: Stadtteilzentrum Emmers, Bürgerstr. 68, 01127 Dresden

Kosten: Wir erheben eine Verpflegungskostenpauschale in Höhe von 15 € (Seminargetränke und Imbiss sind inklusive).

 Die Überweisung erfolgt bis zum 17. April an die LAG Mädchen* und junge Frauen* in Sachsen IBAN:   DE75 8502 0500 0003 6044 00.

Anmeldung: Die Anmeldung erfolgt unter fortbildung-anbeg[at]dissens.de

Wir behalten uns vor, von unserem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen und/oder antifeministischen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen und/oder antifeministischen Szene zuzuordnen sind, oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antifeministische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind bzw. während des Workshops damit in Erscheinung treten, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

Barrieren: Das Seminar findet in deutscher Lautsprache statt. Der Raum im Stadtteilzentrum ist barrierearm zugänglich.

 

Der Workshop findet im Rahmen des Projekts „Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken“ statt. Das Projekt wird vom Gunda-Werner-Institut der Heinrich-Böll-Stiftung, der Amadeu Antonio Stiftung und Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V. gemeinsam umgesetzt. Es wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.


17.04.2023

Neuerscheinung zu Verletzlichkeit, Bildungsarbeit, Safer und Braver spaces

Debus, Katharina/Saadi, Iven (2023): Verletzlichkeit und Lernen zu Diskriminierung. Anregungen und Gedanken zu Safer und Braver Spaces in der Bildungsarbeit. Online unter: katharina-debus.de/wp-content/uploads/Debus-Saadi-Verletzlichkeit-Bildung-Safer-Braver.pdf.

Überarbeitung eines Vortrags-Handouts aus unserem 2019 beendeten Projekt Interventionen für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt.


03.04.2023 - 05.04.2023

Lernen zu Diskriminierung. Eine Online-Fortbildung zur Gestaltung von Lernprozessen

Lernen zu Diskriminierung

Eine Online-Fortbildung zur Gestaltung von Lernprozessen

im Rahmen des Projekts Schnittstelle Geschlecht – Geschlechterreflektierte Bildung als Prävention von Sexismus, Vielfaltsfeindlichkeit und Rechtsextremismus von Dissens – Institut für Bildung und Forschung

Die Ausschreibung kann hier als PDF herunter geladen werden.

Termine (nicht zur Wahl, das Seminar umfasst zweieinhalb Tage plus Selbstlernmodul):

  • ca. 4 Stunden Selbstlernmodul in Eigenregie – die Informationen werden spätestens zwei Wochen vor Seminarbeginn zugesandt
  • Mo, 3. April: Technik-Check-In ab 16:45, Seminar: 17–19:30h
  • Di, 4. April: Technik-Check-In 10:15h, Seminar: 10:30h–17:30h
  • Mi, 5. April: Technik-Check-In 10:15h, Seminar 10:30h–17:30h

Referent*innen: Iven Saadi und Katharina Debus (weitere Informationen siehe unten)

Zielgruppe: Diese Fortbildung richtet sich an Menschen, die sich bereits länger mit Diskriminierung und/oder mindestens einem Ungleichheits- bzw. Diskriminierungsverhältnis beschäftigt haben und bereits auf Erfahrungen in Pädagogik/Bildungsarbeit zurückgreifen können. Wenn Ihr Euch nicht sicher seid, ob Eure Vorkenntnisse ausreichen, fragt gerne nach. Wir werden den Fokus auf konzeptionelle und didaktische Fragen legen und uns nur kurz mit grundsätzlichen Fragen von Diskriminierung, Privilegierung und Intersektionalität beschäftigen.

Verbindlichkeit: Diese Fortbildung ist wie eine Präsenzfortbildung zur vollständigen Teilnahme konzipiert, wir bauen die Phasen inhaltlich und bzgl. der Gruppendynamik aufeinander auf. Wir erwarten daher ebenso viel Verbindlichkeit wie bei einem Präsenzseminar – eine nur teilweise Teilnahme ist nur in absoluten Ausnahmen möglich. Wir bitten bei Verhinderung um frühzeitige Absage bzw. Information, da wir in der Regel mehr Anmeldungen als Plätze haben.

Preis: Die Fortbildung ist kostenfrei.

Lernprozesse zu Diskriminierung sind herausfordernd – für die Lernenden sowie für die, die die Bildungsprozesse gestalten. Oft sind Angst, Schuld, Scham, Verletzlichkeit und/oder Widerstand prägend für den Verlauf von Lernprozessen. Gleichzeitig steckt sehr viel Potenzial in gut angeleiteten Lernprozessen zu Diskriminierung – in Bezug auf persönliche Weiterentwicklung, Empowerment, verbesserte zwischenmenschliche Beziehungen und professionelle Praxis sowie gesellschaftliche Veränderung. Wir haben erlebt, dass – über politische Überlegungen zu (Un)Gerechtigkeit hinaus – eine explizite Beschäftigung mit der Gestaltung von Lernprozessen sehr hilfreich ist und neue Pfade eröffnet, Mitstreiter*innen gegen Diskriminierung zu gewinnen und in ihrer Handlungsfähigkeit zu stärken.

Vorbereitend zum Online-Seminar erhalten die Teilnehmenden Zugang zu einem drei- bis dreieinhalbstündigen Vortragsmitschnitt zur Frage „Warum verhalten Menschen sich diskriminierend?“. Es geht dabei um die Annahme der Kritischen Psychologie, dass es bei diskriminierendem Verhalten oft um mehr geht als Böswilligkeit und/oder Mangel an Wissen und dass eine Beschäftigung mit diesen subjektiven Funktionalitäten wichtig für die Präventionsarbeit ist. Hierfür sollten inkl. Pausen und Reflexionsfragen insgesamt ca. dreieinhalb bis vier Stunden Zeit eingeplant werden.

Im Online-Seminar greifen wir einige der Themen des Vortrags vertiefend auf und richten dann das Augenmerk auf praktische Konsequenzen für die Bildungsarbeit. Es wird unter anderem um emotionale Aspekte des Lernens zu Diskriminierung gehen, um den Umgang mit heterogenen Gruppen, um die häufige Krisenhaftigkeit von Lernprozessen zu Diskriminierung und um Gründe für und Umgang mit Widerstand. Dabei legen wir auch ein Augenmerk auf unsere Rolle, Haltung und Verantwortung als Bildungsarbeiter*innen und auf die Beziehung zwischen Leitung und Teilnehmenden. Nicht zuletzt schauen wir kritisch auf vereinfachende Vorannahmen verschiedener Ansätze der Antidiskriminierungspädagogik und beschäftigen uns mit Spannungsverhältnissen der Bildungsarbeit zu Diskriminierung und Möglichkeiten des Umgangs damit.

Wünsche an die Atmosphäre – Braver Space

Wie bereits beschrieben, können Lernprozesse zu Diskriminierung Themen berühren, die mit Unsicherheit oder Verletzlichkeit verbunden sind. Wir gehen davon aus, dass wir alle in dieser Gesellschaft Worte und Muster lernen, die in diskriminierende Verhältnisse eingelassen sind. Wir wünschen uns für das Seminar eine wohlwollende Atmosphäre, in der alle Beteiligten sich darum bemühen, andere nicht zu verletzen und keine Diskriminierungsmuster zu wiederholen, aber auch darum, mit unbeabsichtigten Fehlern wohlwollend umzugehen. Aufgrund der angestrebten Heterogenität der Gruppe und des Themas Diskriminierung können wir bei aller Umsicht nicht ausschließen, dass im Seminarprozess auch Schmerz aufgerufen wird. In unserer Erfahrung können wir perspektivisch durch einen aktiven und akzeptierenden Umgang mit diesen Gefühlen unsere Resilienz im Umgang mit Diskriminierung stärken.

Da der konstruktive Umgang mit dem eigenen Schmerz eine wichtige Kompetenz in der Gestaltung von Lernprozessen zu Diskriminierung darstellt, konzipieren wir das Seminar in diesem Sinne eher als einen Braver Space. Wir werden in diesem Seminar nicht bewusst mit Schmerz arbeiten, sondern eher an Fragen des Praxistransfers. Aber wir wünschen uns eine wohlwollende Atmosphäre, in der unter Umständen zeitweise die Komfortzone verlassen werden kann, Irritationen und Widerspruch möglich sind und Schmerz thematisiert werden kann – in achtsamer Weise.

Wer gerade eher einen Safer Space benötigt, sollte sich daher überlegen, ob dieses Seminar zu diesem Zeitpunkt das richtige Angebot ist. Wir werden im Seminar auf dieses Spannungsfeld zwischen Safer und Braver Spaces eingehen. Selbstverständlich beruht die aktive Mitwirkung bei allen Einheiten des Seminars auf Freiwilligkeit, wobei wir eine Teilnahme am gemeinsamen Seminareinstieg und Kennenlernen als Basis für den Vertrauensaufbau voraussetzen, aber auch hier kann der Grad der Mitwirkung selbst gestaltet werden.

Organisatorisches:

Kosten:Die Teilnahme ist kostenfrei.

Gruppenzusammensetzung & Anmeldung:

Es gibt sehr viele unterschiedliche Felder der diskriminierungskritischen Pädagogik und Bildungsarbeiter*innen bringen unterschiedliche Erfahrungen und Perspektiven mit. Sofern vom Anmeldestand und Zeitaufwand für uns machbar, bemühen wir uns um eine Gruppenzusammensetzung, in der verschiedene Themenschwerpunkte und Perspektiven zusammenkommen.

Die Anmeldung erfolgt unter anmeldung-lzd@katharina-debus.de mit folgenden Angaben:

  • Fortbildungstitel
  • Name
  • Wohn- bzw. Arbeitsort (die Stadt reicht, wir brauchen keine Privatadressen)
  • Organisation bzw. Institution bzw. Tätigkeit
  • bisherige Beschäftigung mit Diskriminierung und Pädagogik: es geht um eine grobe Einschätzung von Themenschwerpunkten und Erfahrungen
  • ggf. Rückfragen bzw. Anliegen
  • Wenn wir für die Gruppenzusammensetzung etwas zu Euren Zugehörigkeiten/ Perspektiven/Erfahrungen wissen sollen, erwähnt das gerne. Wir wissen, dass der Umgang damit in verschiedenen Themen- und Tätigkeitsfeldern sehr unterschiedlich aussieht und unterschiedlich intim ist/empfunden werden kann, und halten daher wenig von Offenbarungszwang. Ihr entscheidet selbst, was Ihr uns mitteilen wollt.

Da die Plätze begrenzt sind, bitten wir um verbindliche Anmeldungen und ggf. rechtzeitige Absagen, um ggf. Menschen auf der Warteliste berücksichtigen zu können. Aufgrund der Förderung durch den Berliner Senat sind wir gehalten, Teilnehmende mit Wohn- bzw. Arbeitsort in Berlin bevorzugt zu berücksichtigen. Wir werden alle paar Tage Bestätigungen bzw. Absagen herausschicken.

Technische Ausstattung

Teilnehmende brauchen eine Kamera und ein Mikrofon bzw. besser ein Headset.

Fortbildung per Zoom: Es empfiehlt sich eine Teilnahme über einen Computer. Eine Teilnahme
über ein Tablet ist möglich, aber durch den kleinen Bildausschnitt erfahrungsgemäß anstrengend und es steht nicht der volle Funktionsumfang zur Verfügung.

Wir bitten insbesondere zoom-unerfahrene Teilnehmende sowie Teilnehmende, die mit der Kommentar-Funktion (englische Version: annotate) noch nicht vertraut sind (das ist die Funktion, mit der Teilnehmende auf eine Folie schreiben können), genug Zeit für den Technik-Check-In einzuplanen, um eine Chance zu haben, mögliche technische Probleme zu erkennen und bestmöglich zu lösen. Es empfiehlt sich, sich bereits vorher mit Unterstützung von Freund*innen oder Kolleg*innen mit Zoom vertraut zu machen.

Barrieren: Das Seminar findet in Lautsprache statt. Die Vorträge werden teils durch Powerpoint-Visualisierungen unterstützt. Diese können bei Bedarf vorab zugesandt werden. Bei rechtzeitiger Nachricht bemühen wir uns darum, so vorzutragen, dass die Vorträge auch ohne die Visualisierungen zu verstehen sind bzw. beschreiben die Grafiken.

Datenschutz & Aufzeichnungen: Die Teilnehmenden-Dokumentation für die Fördergeber_innen findet per Screenshot mit ausgeschalteten Videos statt. Für die Dokumentation relevante Chat-Inhalte (z.B. Literaturhinweise, inhaltliche Brainstormings etc.) gehen maximal unter Nennung des Vornamens in die Dokumentation ein, über den Chat geäußerte Anonymisierungs- bzw. Streichungswünsche werden berücksichtigt. Weitere Informationen zum Datenschutz finden sich unter https://www.dissens.de/disclaimer (die Anmerkungen zur Aufzeichnung von Präsentationen entfallen für dieses Seminar – wir werden nicht aufzeichnen). Die Anmeldung gilt als Einverständnis mit den genannten Hinweisen und Dokumentationsformen. Sie gilt ebenfalls als Einverständnis mit der Speicherung der im Anmeldevorgang genannten Daten zum Zweck der Teilnehmenden-Verwaltung. Bzgl. Datenschutz bei Zoom-Nutzung verweisen wir auf die Datenschutzaussagen der Plattform (Link in der oben verlinkte Datenschutzerklärung, Punkt 10) und übernehmen keine Verantwortung für Zuwiderhandlungen von Seiten der Plattform oder anderer von uns nicht kontrollierbarer Dritter. Auch hierfür gilt die Anmeldung als Einverständnis. Rückfragen zu Zoom-Einstellungen etc. können an die Anmelde-Adresse gerichtet werden.

Referent*innen

Katharina Debus ist Politikwissenschaftlerin und arbeitet seit 2001 im Feld der diskriminierungskritischen Bildung und geschlechterreflektierten Pädagogik, u.a. in der Mädchen*arbeit in der HVHS Alte Molkerei Frille (2000er Jahre) und gemischten Jugendgruppen. Seit 2009 bildet sie freiberuflich und für Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V. Pädagog*innen und andere Fachkräfte fort, entwickelt und erprobt Konzepte der Jugend- und Fachkräftebildung, forscht, führt Bildungsevaluationen durch und publiziert u.a. zu Lernprozessen zu Diskriminierung, geschlechterreflektierter Pädagogik, geschlechtlicher, amouröser und sexueller Vielfalt, Sexualpädagogik, Intersektionalität, geschlechterreflektierter Rechtsextremismusprävention und gelegentlich zu Rassismus. Weitere Infos: www.katharina-debus.de. Kontakt: kd@katharina-debus.de.

Iven Saadi ist Politikwissenschaftler und Kommunikationstrainer. Seit über zehn Jahren arbeitet er in der politischen Jugendbildung und der Fachkräftebildung mit Pädagog*innen und anderen Menschen, die in (sozial­­­‑)pädagogischen Feldern arbeiten. Außerdem begleitet er die Entwicklungs- und Veränderungsprozesse von Gruppen und Organisationen. Im Mittelpunkt dieser Tätigkeiten stehen für ihn die Unterstützung diskriminierungskritischer Handlungsfähigkeit u.a. gegen Rassismus, Sexismus, Antisemitismus und Adultismus, sowie die Stärkung der emanzipatorischen Potenziale von Lern- und Veränderungsprozessen. Diese Ziele verfolgt er freiberuflich und seit 2015 auch gemeinsam mit Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V. Kontakt: iven.saadi@dissens.de.

Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Projekts Schnittstelle Geschlecht –Geschlechterreflektierte Bildung als Prävention von Sexismus, Vielfaltsfeindlichkeit und Rechtsextremismus von Dissens – Institut für Bildung und Forschung statt. Das Online-Seminar findet im Rahmen des Projekts Schnittstelle Geschlecht – Geschlechterreflektierte Bildung als Prävention von Sexismus, Vielfaltsfeindlichkeit und Rechtsextremismus statt. Das Projekt wird gefördert von der Berliner Senatsverwaltung für Justiz, Vielfalt und Antidiskriminierung, im Rahmen des Landesprogramms gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus.


28.03.2023 - 28.03.2023

Impulsvortrag: Einführung zum Thema Antifeminismus

Wann: Dienstag, 28. März 2023, 19 Uhr

Ort: Stadtbibliothek Emsdetten, Kirchstraße 40, 48282 Emsdetten

Zielgruppe: Alle Interessierten.

Referent*innen: Maiken Schiele, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Fortbildnerin bei
Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V.

Inhalt:
Der Einfluss antifeministischer Strömungen auf verschiedene Bereiche der Gesellschaft hat in den letzten Jahren stark zugenommen und zeigt sich in unterschiedlichem Gewand: In Angriffen gegen die Gleichstellung von Frauen und Männern, in Mobilisierungen gegen das Recht auf körperliche Selbstbestimmung und gegen Angebote zu geschlechtlicher, sexueller und familiarer Vielfalt. Im digitalen Bereich lässt sich Antifeminismus beispielsweise durch Hassnachrichten- und Kommentare erkennen, mit denen insbesondere in der Öffentlichkeit stehende Frauen, Feminist*innen, trans und queere Personen konfrontiert werden.
Die antifeministische Bewegung ist keine einheitliche Strömung, sondern setzt sich aus verschiedenen Akteur*innen zusammen. Was die verschiedenen Akteurskonstellationen jedoch miteinander vereint, ist das Festhalten an einem antiemanzipatorischen Weltbild, das die „Natürlichkeit“ von Geschlecht, traditionell-konservative Geschlechterrollen und die vermeintliche Binarität der Geschlechter als unhinterfragbare Grundlage stellt.
Der Impulsvortrag verfolgt das Ziel Antifeminismus näher zu spezifizieren und damit ein Bewusstsein bzw. eine Sensibilisierung für das Thema zu schaffen. Um einen einführenden Überblick zum Thema zu geben, setzt sich der Vortrag mit den folgenden Fragen auseinander: Was ist Antifeminismus? Welche Werte und Einstellungen liegen antifeministischen Strömungen zugrunde? Und was ist das Spezifische an Antifeminismus im digitalen Raum?

Organisatorisches:

Kosten: Die Teilnahme ist kostenfrei.

Anmeldung:  gleichstellung@emsdetten.de

Wir behalten uns vor, von unserem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen und/oder antifeministischen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen und/oder antifeministischen Szene zuzuordnen sind, oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antifeministische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind bzw. während des Vortrag damit in Erscheinung treten, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

Barrieren: Der Vortrag findet in deutscher Lautsprache statt. Der Raum in der Stadtbibliothek ist barrierefrei.

Der Vortrag findet im Rahmen des Projekts „Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken“ statt. Das Projekt wird vom Gunda-Werner-Institut der Heinrich-Böll-Stiftung, der Amadeu Antonio Stiftung und Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V. gemeinsam umgesetzt. Es wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.

Die vollständige Ausschreibung kann hier heruntergeladen werden.