28.10.2024 - 29.10.2024

Netzwerktagung "Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken" Sichtbar und aktiv in Kommunen, Organisationen und Sozialer Arbeit

am 28./29.10.24 in Dresden

 

Demokratien stehen unter Druck. Angriffe auf die politisch aktive Zivilgesellschaft und auf demokratische Institutionen nehmen zu. Extreme Rechte und rechtspopulistische Akteur*innen verbreiten menschenfeindliche, antifeministische und antidemokratische Erzählungen und verschieben den gesellschaftspolitischen Diskurs nach rechts. Die bereits gelaufene Europawahl und die anstehenden Wahlen auf Landes- und kommunaler Ebene werden zeigen wie weit dieser Prozess der Erosion demokratischer Werte und Haltungen schon vorangeschritten ist.

Vor Ort engagieren sich viele Personen und Gruppen für Demokratie und Gleichberechtigung und gegen antifeministische und antidemokratische Entwicklungen. In großen und kleinen Projekten, in Kommunalparlamenten, Schulen, Bildungseinrichtungen oder Sozialer Arbeit versuchen sie die Errungenschaften demokratischer Arbeit zu verteidigen. Die Netzwerktagung „Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken“ will dieses Engagement sichtbar machen und zur Vernetzung und Stärkung der Akteur*innen beitragen.

Die Netzwerktagung bietet Raum voneinander zu lernen, eigene Expertise einzubringen, Erfahrungen auszutauschen und solidarische Bündnisse zu schließen. Sie bringt bundesweit Menschen aus unterschiedlichen Handlungsfeldern zusammen, die das Programm aktiv mitgestalten (können).

Programmübersicht: https://antifeminismus-begegnen.de/de/netzwerktagung-antifeminismus-2024

Eine Veranstaltung des Projekts „Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken“. Lokale Zusammenarbeit mit Weiterdenken, Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen.

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24.10.2024

Veranstaltung: Maskulinistische Influencer und ihr Erfolgsmodell - Ideologien, gesellschaftliche Rahmenbedingungen und Umgangsstrategien

In dieser Veranstaltung diskutieren wir gesellschaftliche Bedingungen, die dazu beitragen, maskulinistische Diskurse für junge Männer attraktiv erscheinen zu lassen. Außerdem besprechen wir die geschlechterpolitischen Erzählungen und Selbstinszenierungen maskulinistischer Influencer in sozialen Medien, mit denen insbesondere junge Männer adressiert werden. In einem dritten Schritt werden wir uns dazu austauschen, welche Strategien rechten Mobilisierungsversuchen entgegengesetzt werden können. 

Ort: aquarium, Skalitzer Str. 6, Berlin.

Zeit: 18.30-21.30 Uhr.


24.10.2024 - 25.10.2024

Workshop in Berlin: Erfolgsmodell maskulinistische Influencer

Umgangsstrategien und Interventionsmöglichkeiten erproben

 

Alphamänner, misogyne Männercoaches und Co erzielen in Sozialen Medien enorme Reichweite. Ihre menschen- und gleichstellungsfeindlichen Inhalte finden vor allem bei jungen Männern Anklang. Warum sind die Männlichkeitsbilder, die sie vermitteln, so attraktiv? Und was können wir gegen sie unternehmen?

In diesem 1,5-tägigen Workshop wollen wir zunächst einen Blick auf die Strategien und Selbstinszenierungen maskulinistischer Influencer werfen. Im zweiten Teil werden wir die eigene Haltung und Positionierung schärfen und einen Umgang mit Unsicherheiten finden. Orientiert an den Erfahrungen und Fragen der Teilnehmer*innen erarbeiten und erproben wir Handlungsmöglichkeiten in beruflichen Kontexten, unserem sozialen Umfeld oder in digitalen Räumen (wie Kommentarspalten oder ähnliches).

Referent*innen: Yannik Markhof und Ulla Wittenzellner

Wann: 
24.10.2024, 18.30-21.30 Uhr: Input und Diskussion (diese Veranstaltung ist auch offen für weitere Interessierte), Berlin
25.10.2024, 09.00-16.00 Uhr: Workshop, Berlin

Zielgruppe: alle Interessierten, die Zahl der Teilnehmenden für den Workshoptag am 25.10. ist auf 15 Personen begrenzt.

Anmeldung unter: anmeldung-fortbildung(at)dissens.de

Barrieren: Abendveranstaltung und Workshop finden in deutscher Lautsprache statt. Die Räumlichkeiten sind rollstuhlgerecht.


18.10.2024 - 18.10.2024

Workshop: Gemeinsam gegen Antifeminismus – aber wie?

Wann: 18. Oktober 2024, 09:00-15:00 Uhr 

Ort: blau:pause, Friesische Straße 9, 24937 Flensburg

Zielgruppe: Alle Interessierten

Referentin: 
Maiken Schiele, Bildungsreferentin bei Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V.

Inhalt: 
Antifeminismus greift feministische Errungenschaften an und stellt sich vehement gegen die Auspluralisierung sexueller, geschlechtlicher und familialer Lebensformen. Doch wie zeigt sich Antifeminismus konkret und welche Akteur*innen stecken hinter den Angriffen und Anfeindungen? 

Um diese und weitere Fragen wird es in einem 1-tätigen Workshop zum Thema Antifeminismus gehen. Der Workshop vermittelt Grundlagenwissen zu Antifeminismus und ermöglicht so das bessere Einordnen des Phänomens und das schnellere Erkennen antifeministischer Narrative. Vor allem aber wird der Fokus auf der Frage liegen, wie wir Antifeminismus begegnen können. Dazu wird in verschiedenen Inputs und interaktiven Übungen ein kreativer Umgang mit antifeministischen Aussagen ausprobiert und die eigene Haltung und Positionierung geschärft. 

Organisatorisches: 

Kosten: Die Teilnahme ist kostenfrei. 


Anmeldung und weitere Informationen: Anmeldung unter pook.lea@flensburg.de, auf Instagram @gleichstellung_flensburg per DM oder per Telefon unter 0461 85 2963.

 

Wir behalten uns vor, von unserem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen und/oder antifeministischen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen und/oder antifeministischen Szene zuzuordnen sind, oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antifeministische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind bzw. während des Vortrag damit in Erscheinung treten, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.
 

Barrieren: Der Workshop findet in deutscher Lautsprache statt. Die Räumlichkeiten sind barrierefrei zu erreichen.

Der Workshop findet im Rahmen des Projekts „Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken“ statt. Das Projekt wird vom Gunda-Werner-Institut der Heinrich-Böll-Stiftung, der Amadeu Antonio Stiftung und Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V. gemeinsam umgesetzt. Es wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.


17.10.2024

Vortrag: Gegen Emanzipation – Antifeminismus und rechte Parteien in Europa

Wann: 17. Oktober 2024, 19:00 Uhr 

Ort: Volksbad Flensburg, Schiffbrücke 67 · 24939 Flensburg

Zielgruppe: Alle Interessierten. 

Referentin: 
Maiken Schiele, Bildungsreferentin bei Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V.

Inhalt: 
Der Kampf gegen Feminismus und Gender, die Ablehnung geschlechtlicher, sexueller und familialer Vielfalt sowie das Verhindern körperlicher und reproduktiver Selbstbestimmung – all dies sind Facetten von Antifeminismus. Das Thema Antifeminismus erfährt mit dem zunehmenden Rechtsruck in Deutschland und Europa besondere gesellschaftliche Bedeutsamkeit. Denn Antifeminismus kann als Kernbestandteil extrem rechten Denkens betrachtet werden. Doch was genau ist unter Antifeminismus zu verstehen und wie zeigen sich antifeministische Einstellung bei rechten Parteien in Europa? 

Diesen Fragen soll in einem Vortrag zu Antifeminismus und rechten Parteien in Europa nachgegangen werden. Dafür wird zu Anfang eine kurze Einleitung in das Themenfeld Antifeminismus gegeben. Im anschließenden werden Schlaglichter auf antifeministische Einstellungen und Politiken rechter Parteien, wie die Fidesz Partei in Ungarn oder die Fratelli d‘ Italia in Italien, geworfen. Der Vortrag soll verdeutlichen wie gefährlich antifeministische Deutungsmuster sind und was für enorme Folgen sie für betroffene Individuen, aber auch für die Gesellschaft haben können.  

Organisatorisches: 

Kosten: Die Teilnahme ist kostenfrei. 


Anmeldung und weitere Informationen: Anmeldung unter pook.lea@flensburg.de, auf Instagram @gleichstellung_flensburg per DM oder per Telefon unter 0461 85 2963.

 

Wir behalten uns vor, von unserem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen und/oder antifeministischen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen und/oder antifeministischen Szene zuzuordnen sind, oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antifeministische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind bzw. während des Vortrag damit in Erscheinung treten, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.
 

Barrieren: Der Vortrag findet in deutscher Lautsprache statt. Die Räumlichkeiten sind barrierefrei zu erreichen.

Der Vortrag findet im Rahmen des Projekts „Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken“ statt. Das Projekt wird vom Gunda-Werner-Institut der Heinrich-Böll-Stiftung, der Amadeu Antonio Stiftung und Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V. gemeinsam umgesetzt. Es wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.


11.10.2024

Workshop: Antifeminismus und rechte Geschlechterpolitiken im Netz

Wann: Freitag, 11. Oktober 2024, 10-17 Uhr 

Ort: Sozialpädagogisches Fortbildungszentrum (SPFZ), Gasstraße 29, 22761 Hamburg

Zielgruppe: Fach- und Führungskräfte der offenen Kinder- und Jugendarbeit in Hamburg. 

Referent*innen: Jana Haskamp und Maiken Schiele, Fortbildner*innen bei Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V.

Seminarinhalte:

Die Bandbreite antifeministischer Narrative, die im Kontext der offenen Kinder- und Jugendarbeit relevant sind, ist groß. So konsumieren beispielsweise junge Menschen rechte und antifeministische Inhalte von Akteur*innen aus dem Netz über Plattformen wie TikTok. Um antifeministischen Äußerungen etwas entgegensetzen zu können, ist das Erkennen und Einordnen ebendieser Narrative von zentraler Bedeutung. Es ist nicht immer leicht, schlagfertig zu reagieren und selbstsicher gegen antifeministische, sexistische und queerfeindliche Äußerungen zu argumentieren. 

Das Seminar hat zum Ziel, die Teilnehmenden für Antifeminismus und das demokratiegefährdende Potenzial von extrem rechten Geschlechterpolitiken zu sensibilisieren, und Handlungs- und Argumentationsstrategien gegen antifeministische Narrative aus dem Netz zu vermitteln. Der Fokus des Seminars wird auf der Erprobung und Stärkung der eigenen Argumentationsfähigkeit gegen Antifeminismus und der Entwicklung von kreativen Umgangsstrategien damit liegen. Erfahrungsaustausch, Vernetzung und Stärkung der Solidarität untereinander werden dabei nicht zu kurz kommen.

Gemeinsam widmen wir uns Fragen wie: Was ist Antifeminismus und woran erkenne ich antifeministische Narrative? Welche extrem rechten Akteur*innen gibt es im Netz und wie setzen sie geschlechterpolitische Inhalte ein, um junge Menschen für ihre Ideologie zu gewinnen? Wie kann Antifeminismus aus dem Netz in der Kinder- und Jugendarbeit begegnet werden? Und welche Anlaufstellen bieten Unterstützung an?


Organisatorisches: 

Kosten: Die Teilnahme ist kostenfrei. 

Anmeldung: Das Anmeldeformular gibt es hier


Wir behalten uns vor, von unserem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen und/oder antifeministischen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen und/oder antifeministischen Szene zuzuordnen sind, oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antifeministische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind bzw. während des Workshops damit in Erscheinung treten, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

Barrieren: Der Workshop findet in deutscher Lautsprache statt. Die Räumlichkeiten sind barrierefrei zu erreichen. 

Der Workshop findet im Rahmen des Projekts „Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken“ statt. Das Projekt wird vom Gunda-Werner-Institut der Heinrich-Böll-Stiftung, der Amadeu Antonio Stiftung und Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V. gemeinsam umgesetzt. Es wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.


10.10.2024 - 11.10.2024

Andrew Tate in der Jugendarbeit? Maskulinistische Influencer im Kontext der pädagogischen Arbeit mit Jugendlichen

Kämpfe für Geschlechtergerechtigkeit, Gleichstellung und die Anerkennung vielfältiger geschlechtlicher Identitäten und Lebensweisen haben in den vergangenen Jahren an Sichtbarkeit gewonnen und politische wie gesellschaftliche Erfolge verzeichnet. Gleichzeitig stellen wir fest, dass sexistische, homo-, trans*- und inter*feindliche Positionen enormes Mobilisierungspotenzial entfalten und auch unter jungen Menschen weit verbreitet sind. Insbesondere in sozialen Medien gewannen in den vergangenen Jahren männliche Influencer wie Andrew Tate, der unter anderem sexistische, vielfaltsfeindliche und extrem rechte Positionen vertritt, an Reichweite und Popularität unter Jungen und jungen Männern. Dies stellt viele pädagogische Fachkräfte vor Herausforderungen und wirft Fragen zu Präventions- und Interventionsmöglichkeiten auf.

In dieser Fortbildung sprechen wir über maskulinistische Influencer, traditionelle Männlichkeitsbilder sowie Möglichkeiten, diesen in der pädagogischen Arbeit mit Jugendlichen zu begegnen. Wir fragen nach der Funktionsweise und dem Effekt von (medialen) Vorbildern, dabei insbesondere der Anziehungskraft traditioneller Männlichkeitsbilder und stellen Ansätze für deren besseres Verständnis vor. Schließlich erarbeiten wir – unter anderem durch Fallbesprechungen – Handlungsansätze, die Fachkräfte dabei unterstützen können, Jungen und männliche Jugendliche bei kritischen Auseinandersetzungsprozessen mit Männlichkeitsbildern zu begleiten und damit sexistischen, homo-, trans*- und inter*feindlichen Einstellungen präventiv zu begegnen.

Wir bemühen uns um eine wertschätzende und fehlerfreundliche Arbeitsatmosphäre, in der Fragen und Unsicherheiten Raum haben. Eine diskriminierungskritische Grundhaltung ist uns wichtig.

Anmeldung direkt über das SFBB (hier klicken).


09.10.2024 - 09.10.2024

"Wer schützt hier eigentlich wen?" Online-Tagung zum institutionellen Umgang mit rechten Angriffen gegen die Wissenschaft

Die Online-Tagung des GERDEA-Forschungsverbunds blickt auf empirische Befunde zur Dimension von Wissenschaftsfeindlichkeit und rechten Angriffen, die strukturellen Bedingungen an Hochschulen sowie bestehende Schutz- und Handlungskonzepte im Umgang mit rechten Anfeindungen gegen die Wissenschaft und öffnet den Raum für die Diskussion anwendungsbezogener Handlungsperspektiven.

Anmeldung bis zum 01.10.2024 unter: https://www.frankfurt-university.de/GERDEA-Tagung

Weitere Infos finden Sie auf dem Flyer


27.09.2024

Veranstaltung: Antifeministische Erzählungen zu geschlechtsbezogener Gewalt

Der gesellschaftliche Umgang mit geschlechtsbezogener Gewalt wird aktuell heftig diskutiert. Antifeministische Deutungen geschlechtsbezogener Gewalt haben Konjunktur. Ob Debatten in den Feuilletons um den Machtmissbrauch der Band Rammstein, antifeministische Deutungen sogenannter häuslicher Gewalt in Männerrechtsforen, Manipulationsstrategien selbsternannter Dating-Coaches, oder rechte Diskurse über die angebliche Übergriffigkeit von trans* Menschen: Antifeministische Diskurse um geschlechtsbezogene Gewalt sind vielfältig. Bei dieser Abendveranstaltung werden wir die gängigen Strategien der Umdeutung von geschlechtsbezogener Gewalt durch verschiedene maskulinistische Milieus diskutieren und deren Bedeutung im umkämpften Feld der Geschlechterpolitiken einordnen.

Ort: aquarium, Skalitzer Str. 6, Berlin.

Zeit:18.30-21.30 Uhr


29.07.2024 - 31.07.2024

Lernen zu Diskriminierung – Eine Online-Fortbildung zur Gestaltung von Lernprozessen

im Rahmen des Projekts Schnittstelle Geschlecht – Geschlechterreflektierte Bildung als Prävention von Sexismus, Vielfaltsfeindlichkeit und Rechtsextremismus von Dissens – Institut für Bildung und Forschung

Ausschreibung zum Download

Termine (nicht zur Wahl, das Seminar umfasst zweieinhalb Tage plus Selbstlernmodul):

  • ca. 4 Stunden Selbstlernmodul in Eigenregie – die Informationen werden spätestens zwei Wochen vor Seminarbeginn zugesandt

  • Mo, 29. Juli: Technik-Check-In ab 16:45, Seminar: 17–19:30h

  • Di, 30. Juli: Technik-Check-In 09:45h, Seminar: 10h–17h

  • Mi, 31. Juli: Technik-Check-In 09:45h, Seminar 10h–17h

Referent*innen

Iven Saadi und Katharina Debus (weitere Informationen siehe unten)

Zielgruppe

Diese Fortbildung richtet sich an Menschen, die sich bereits länger mit Diskriminierung und/oder mindestens einem Ungleichheits- bzw. Diskriminierungsverhältnis beschäftigt haben und bereits auf Erfahrungen in Pädagogik/Bildungsarbeit zurückgreifen können. Wenn Ihr Euch nicht sicher seid, ob Eure Vorkenntnisse ausreichen, fragt gerne nach. Wir werden den Fokus auf konzeptionelle und didaktische Fragen legen und uns nur kurz mit grundsätzlichen Fragen von Diskriminierung, Privilegierung und Intersektionalität beschäftigen. 

Verbindlichkeit

Diese Fortbildung ist wie eine Präsenzfortbildung zur vollständigen Teilnahme konzipiert, wir bauen die Phasen inhaltlich und bzgl. der Gruppendynamik aufeinander auf. Wir erwarten daher ebenso viel Verbindlichkeit wie bei einem Präsenzseminar – eine nur teilweise Teilnahme ist nur in absoluten Ausnahmen möglich. Wir bitten bei Verhinderung um frühzeitige Absage bzw. Information, da wir in der Regel mehr Anmeldungen als Plätze haben.

Preis

Die Fortbildung ist kostenfrei.

Lernprozesse zu Diskriminierung sind herausfordernd – für die Lernenden sowie für die, die die Bildungsprozesse gestalten. Oft sind Angst, Schuld, Scham, Verletzlichkeit und/oder Widerstand prägend für den Verlauf von Lernprozessen. Gleichzeitig steckt sehr viel Potenzial in gut angeleiteten Lernprozessen zu Diskriminierung – in Bezug auf persönliche Weiterentwicklung, Empowerment, verbesserte zwischenmenschliche Beziehungen und professionelle Praxis sowie gesellschaftliche Veränderung. Wir haben erlebt, dass – über politische Überlegungen zu (Un)Gerechtigkeit hinaus – eine explizite Beschäftigung mit der Gestaltung von Lernprozessen sehr hilfreich ist und neue Pfade eröffnet, Mitstreiter*innen gegen Diskriminierung zu gewinnen und in ihrer Handlungsfähigkeit zu stärken.

Vorbereitend zum Online-Seminar erhalten die Teilnehmenden Zugang zu einem drei- bis dreieinhalbstündigen Vortragsmitschnitt zur Frage „Warum verhalten Menschen sich diskriminierend?“. Es geht dabei um die Annahme der Kritischen Psychologie, dass es bei diskriminierendem Verhalten oft um mehr geht als Böswilligkeit und/oder Mangel an Wissen und dass eine Beschäftigung mit diesen subjektiven Funktionalitäten wichtig für die Präventionsarbeit ist. Hierfür sollten inkl. Pausen und Reflexionsfragen insgesamt ca. dreieinhalb bis vier Stunden Zeit eingeplant werden. 

Im Online-Seminar greifen wir einige der Themen des Vortrags vertiefend auf und richten dann das Augenmerk auf praktische Konsequenzen für die Bildungsarbeit. Es wird unter anderem um emotionale Aspekte des Lernens zu Diskriminierung gehen, um den Umgang mit heterogenen Gruppen, um die häufige Krisenhaftigkeit von Lernprozessen zu Diskriminierung und um Gründe für und Umgang mit Widerstand. Dabei legen wir auch ein Augenmerk auf unsere Rolle, Haltung und Verantwortung als Bildungsarbeiter*innen und auf die Beziehung zwischen Leitung und Teilnehmenden. Nicht zuletzt schauen wir kritisch auf vereinfachende Vorannahmen verschiedener Ansätze der Antidiskriminierungspädagogik und beschäftigen uns mit Spannungsverhältnissen der Bildungsarbeit zu Diskriminierung und Möglichkeiten des Umgangs damit.

Wünsche an die Atmosphäre – Braver Space

Wie bereits beschrieben, können Lernprozesse zu Diskriminierung Themen berühren, die mit Unsicherheit oder Verletzlichkeit verbunden sind. Wir gehen davon aus, dass wir alle in dieser Gesellschaft Worte und Muster lernen, die in diskriminierende Verhältnisse eingelassen sind. Wir wünschen uns für das Seminar eine wohlwollende Atmosphäre, in der alle Beteiligten sich darum bemühen, andere nicht zu verletzen und keine Diskriminierungsmuster zu wiederholen, aber auch darum, mit unbeabsichtigten Fehlern wohlwollend umzugehen. Aufgrund der angestrebten Heterogenität der Gruppe und des Themas Diskriminierung können wir bei aller Umsicht nicht ausschließen, dass im Seminarprozess auch Schmerz aufgerufen wird. In unserer Erfahrung können wir perspektivisch durch einen aktiven und akzeptierenden Umgang mit diesen Gefühlen unsere Resilienz im Umgang mit Diskriminierung stärken. 

Da der konstruktive Umgang mit dem eigenen Schmerz eine wichtige Kompetenz in der Gestaltung von Lernprozessen zu Diskriminierung darstellt, konzipieren wir das Seminar in diesem Sinne eher als einen Braver Space. Wir werden in diesem Seminar nicht bewusst mit Schmerz arbeiten, sondern eher an Fragen des Praxistransfers. Aber wir wünschen uns eine wohlwollende Atmosphäre, in der unter Umständen zeitweise die Komfortzone verlassen werden kann, Irritationen und Widerspruch möglich sind und Schmerz thematisiert werden kann – in achtsamer Weise. 

Wer gerade eher einen Safer Space benötigt, sollte sich daher überlegen, ob dieses Seminar zu diesem Zeitpunkt das richtige Angebot ist. Wir werden im Seminar auf dieses Spannungsfeld zwischen Safer und Braver Spaces eingehen. Selbstverständlich beruht die aktive Mitwirkung bei allen Einheiten des Seminars auf Freiwilligkeit, wobei wir eine Teilnahme am gemeinsamen Seminareinstieg und Kennenlernen als Basis für den Vertrauensaufbau voraussetzen, aber auch hier kann der Grad der Mitwirkung selbst gestaltet werden.

Organisatorisches

Kosten

Die Teilnahme ist kostenfrei.

Gruppenzusammensetzung & Anmeldung

Es gibt sehr viele unterschiedliche Felder der diskriminierungskritischen Pädagogik und Bildungsarbeiter*innen bringen unterschiedliche Erfahrungen und Perspektiven mit. Sofern vom Anmeldestand und Zeitaufwand für uns machbar, bemühen wir uns um eine Gruppenzusammensetzung, in der verschiedene Themenschwerpunkte und Perspektiven zusammenkommen.

Die Anmeldung erfolgt unter anmeldung-lzd@katharina-debus.de mit folgenden Angaben: 

  • Fortbildungstitel

  • Name

  • Wohn- bzw. Arbeitsort (die Stadt reicht, wir brauchen keine Privatadressen)

  • Organisation bzw. Institution bzw. Tätigkeit(en) mit Bezug zum Fortbildungsthema

  • bisherige Beschäftigung mit Diskriminierung und Pädagogik: es geht um eine grobe Einschätzung von Themenschwerpunkten und Erfahrungen

  • ggf. Rückfragen bzw. Anliegen

  • Wenn wir für die Gruppenzusammensetzung etwas zu Euren Zugehörigkeiten/ Perspektiven/Erfahrungen wissen sollen/dürfen, erwähnt das sehr gerne. Wir wissen, dass der Umgang damit in verschiedenen Themen- und Tätigkeitsfeldern sehr unterschiedlich aussieht und unterschiedlich intim ist/empfunden werden kann, und halten daher wenig von Offenbarungszwang. Ihr entscheidet selbst, was Ihr uns mitteilen wollt.

Zur Transparenz: Die Emails werden von beiden Referent*innen eingesehen und meistens von Katharina bearbeitet. Andere Menschen haben keinen Zugriff zum Postfach (jenseits des bei Emails immer bestehenden Risikos von Hacks).

Da die Plätze begrenzt sind und die Fortbildung bislang immer ausgebucht war, bitten wir um verbindliche Anmeldungen und ggf. rechtzeitige Absagen, um Menschen auf der Warteliste berücksichtigen zu können. Aufgrund der Förderung durch den Berliner Senat sind wir gehalten, Teilnehmende mit Wohn- bzw. Arbeitsort in Berlin bevorzugt zu berücksichtigen. Wir werden am Anfang erstmal ca. 2 Wochen Anmeldungen sammeln und danach, außer bei Urlaubsabwesenheiten, alle paar Tage Bestätigungen bzw. Absagen herausschicken.

Technische Ausstattung

Teilnehmende brauchen eine Kamera und ein Mikrofon bzw. besser ein Headset. 

Fortbildung per Zoom

Es empfiehlt sich eine Teilnahme über einen Computer. Eine Teilnahme über ein Tablet ist möglich, aber durch den kleinen Bildausschnitt erfahrungsgemäß anstrengend und es steht nicht der volle Funktionsumfang zur Verfügung.

Wir bitten Teilnehmende, die mit der Kommentar-Funktion (englische Version: annotate) noch nicht vertraut sind (das ist die Funktion, mit der Teilnehmende auf eine Folie schreiben können), am ersten Tag genug Zeit für den Technik-Check-In einzuplanen, in dem wir auch diese Funktion erklären.

Barrieren

Das Seminar findet in Lautsprache statt. Die Vorträge werden teils durch Powerpoint-Visualisierungen unterstützt. Diese können bei Bedarf vorab zugesandt werden. Bei rechtzeitiger Nachricht bemühen wir uns darum, so vorzutragen, dass die Vorträge auch ohne die Visualisierungen zu verstehen sind bzw. beschreiben die Grafiken.

Datenschutz & Aufzeichnungen

Die Teilnehmenden-Dokumentation für die Fördergeber*innen findet per Screenshot mit ausgeschalteten Videos statt. Für die Dokumentation relevante Chat-Inhalte (z.B. Literaturhinweise, inhaltliche Brainstormings etc.) gehen maximal unter Nennung des Vornamens in die Dokumentation ein, über den Chat geäußerte Anonymisierungs- bzw. Streichungswünsche werden berücksichtigt. Weitere Informationen zum Datenschutz finden sich unter https://www.dissens.de/disclaimer (die Anmerkungen zur Aufzeichnung von Präsentationen entfallen für dieses Seminar – wir werden nicht aufzeichnen). Die Anmeldung gilt als Einverständnis mit den genannten Hinweisen und Dokumentationsformen. Sie gilt ebenfalls als Einverständnis mit der Speicherung der im Anmeldevorgang genannten Daten zum Zweck der Teilnehmenden-Verwaltung. Bzgl. Datenschutz bei Zoom-Nutzung verweisen wir auf die Datenschutzaussagen der Plattform (Link in der oben verlinkte Datenschutzerklärung, Punkt 10) und übernehmen keine Verantwortung für Zuwiderhandlungen von Seiten der Plattformen oder anderer von uns nicht kontrollierbarer Dritter. Auch hierfür gilt die Anmeldung als Einverständnis. Rückfragen zu Zoom-Einstellungen etc. können an die Anmelde-Adresse gerichtet werden.

Referent*innen

Katharina Debus ist Politikwissenschaftlerin und arbeitet seit 2001 im Feld der diskriminierungskritischen Bildung und geschlechterreflektierten Pädagogik, u.a. in der Mädchen*arbeit in der HVHS Alte Molkerei Frille (2000er Jahre) und gemischten Jugendgruppen. Seit 2009 bildet sie freiberuflich und für Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V. Pädagog*innen und andere Fachkräfte fort, entwickelt und erprobt Konzepte der Jugend- und Fachkräftebildung, forscht, führt Bildungsevaluationen durch und publiziert u.a. zu Lernprozessen zu Diskriminierung, geschlechterreflektierter Pädagogik, geschlechtlicher, amouröser und sexueller Vielfalt, Sexualpädagogik, Intersektionalität, geschlechterreflektierter Rechtsextremismusprävention und gelegentlich zu Rassismus. Weitere Infos: www.katharina-debus.de. Kontakt: kd@katharina-debus.de.

Iven Saadi ist Politikwissenschaftler und Kommunikationstrainer. Seit über fünfzehn Jahren arbeitet er in der politischen Jugendbildung und der Fachkräftebildung mit Pädagog*innen und anderen Menschen, die in (sozial­­­‑)pädagogischen Feldern arbeiten. Außerdem begleitet er die Entwicklungs- und Veränderungsprozesse von Gruppen und Organisationen. Im Mittelpunkt dieser Tätigkeiten stehen für ihn die Unterstützung diskriminierungskritischer Handlungsfähigkeit u.a. gegen Rassismus, Sexismus, Antisemitismus und Adultismus, sowie die Stärkung der emanzipatorischen Potenziale von Lern- und Veränderungsprozessen. Diese Ziele verfolgt er freiberuflich und seit 2015 auch gemeinsam mit Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V. Kontakt: iven.saadi@dissens.de.

Veranstalter*innen & Förderung

Das Online-Seminar findet im Rahmen des Projekts Schnittstelle Geschlecht – Geschlechterreflektierte Bildung als Prävention von Sexismus, Vielfaltsfeindlichkeit und Rechtsextremismus statt. Das Projekt wird gefördert von der Berliner Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung, im Rahmen des Landesprogramms gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus.