10-tägige Fortbildung in Berlin an drei Wochenenden. Eine Teilnahme an allen Terminen ist vorgesehen. Die Fortbildungsgruppe umfasst bis zu 16 Teilnehmende.
Anfeindungen gegen feministische Errungenschaften und queere Lebensweisen sind nicht nur in rechtskonservativen Kreisen beliebt geworden. Mit anti-emanzipatorischen Äußerungen oder Angriffen werden Einzelpersonen, Gruppen von Menschen und Institutionen im beruflichen, privaten, öffentlichen oder digitalen Raum diffamiert und lächerlich gemacht. Antifeminismus lässt sich als Weltanschauung und Handlungsweise gegen die Modernisierung der Geschlechterverhältnisse begreifen. Er ist Kernbestandteil extrem rechter Ideologien und Mobilisierungen.
Termine
29.02.-03.03.2024 von Donnerstag 17Uhr bis Sonntag 16Uhr
19.04.-21.04.2024 von Freitag 10Uhr bis Sonntag 16Uhr
27.09.-29.09.2024 von Freitag 10Uhr bis Sonntag 16Uhr
Zielgruppe Die Fortbildungsreihe richtet sich an Bildungsarbeiter*innen, Trainer*innen, Sozialarbeiter*innen, Bildungsreferent*innen, Lehrkräfte und Pädagog*innen der Jugend- und Erwachsenenbildung, die selbst Bildungsformate im Themenbereich Antifeminismus durchführen möchten. Unabhängig von inhaltlichen Vorkenntnissen, eignet sich die Fortbildungsreihe zur beruflichen Weiterqualifizierung für Kolleg*innen mit langjähriger Berufserfahrung, ebenso wie Berufseinsteiger*innen und Ehrenamtliche.
Inhalte In dieser Seminarreihe bildest du dich für die eigenständige Entwicklung und Durchführung von Bildungsformaten zum Thema Antifeminismus fort. Die Fortbildung umfasst Wissensvermittlung zum Themenfeld, das Erlernen von Methoden der politischen Bildung, Reflexion der pädagogischen Rolle und die Stärkung der eigenen Handlungssicherheit.
Vermittelt werden umfangreiche Kenntnisse zu gegenwärtigen Erscheinungsformen von Antifeminismus und den historischen Entwicklungen in Deutschland sowie in internationalen Kontexten. Dabei werden antifeministische Akteur*innen, Narrative und Strategien vorgestellt. Außerdem setzen wir uns gemeinsam mit ideologischen Überschneidungen zum Rechtsextremismus auseinander. Diese Sensibilisierung ermöglicht dir, Antifeminismus im Bildungsbereich zu erkennen und zu begegnen. In der Seminargruppe erarbeitest du, welche Bedarfe es für Bildungsarbeit im Themenfeld Antifeminismus in deinem Arbeitsumfeld gibt. Gemeinsam erproben und diskutieren wir Methoden und Übungen zu Wissensvermittlung, persönlicher Auseinandersetzung mit dem Thema, Erweiterung von kreativen und kollektiven Handlungsmöglichkeiten sowie der Aktivierung von solidarischer Unterstützung und Kraftquellen. Die Fortbildungsreihe bietet dir einen Reflexionsrahmen zur Stärkung deiner professionellen Rolle und eigenen Haltung in der Bildungsarbeit. Im kollegialen Austausch besprichst du herausfordernde Situationen aus der Praxis und erweiterst deine Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit Antifeminismus. Hierbei trainierst du Interventionsstrategien und Moderationstechniken und befasst dich aktiv mit Selbstschutz und Arbeitsbedingungen. Darüber hinaus kannst du in einem Praxisprojekt gelerntes Wissen und Methoden ausprobieren und in der Gesamtgruppe reflektieren. Du hast die Möglichkeit, neue Kolleg*innen kennenzulernen und dich zu vernetzen. Zusätzlich erhältst du Anknüpfungspunkte, dich eigenständig im Themenbereich weiterzubilden.
Arbeitsweisen Wir bemühen uns um eine wertschätzende und fehlerfreundliche Arbeitsatmosphäre, in der Fragen und Unsicherheiten Raum haben. Eine diskriminierungskritische Grundhaltung ist uns wichtig. Wir arbeiten mit einer Kombination aus Inputs, Gruppenarbeiten, Selbstreflexion und Biografiearbeit. Dazu zählen:
- Erarbeiten von Inhalten mit kurzen Vorträgen, Medien und Materialien
- Reflexionsübungen in Plenum, Kleingruppe, Tandem und Einzelarbeit
- Erprobung und Diskussion von Methoden aus der politischen Bildung in ihrer Anwendung
- Bewegungsübungen und Rollenspiele
- Kollegialer Austausch und Beratung
- pädagogische und konzeptionelle Anregungen durch die Seminarleitung
- eigenständiger Praxistransfer, ggf. Planung und Reflektion eines kleinen Projekts
- inhaltliche Vertiefung in Selbstlernzeit durch zusätzliches Material, z.B. Bücher, Broschüren, Podcasts, wissenschaftliche Beiträge, Filme
- bei Interesse gemeinsames Freizeitprogramm
Zertifizierung Alle Teilnehmenden erhalten eine Teilnahmebescheinigung. Eine Zertifizierung kann mit der Durchführung und Reflexion eines mindestens vierstündigen Praxisprojekts sowie der Teilnahme an mindestens neun von zehn Seminartagen erlangt werden.
Durchführungsort: Berlin.Es gibt zwei Seminarräume. Einer der Räume ist im Erdgeschoss, der zweite Raum im 1. OG ist nur über eine Treppe erreichbar. Bitte gebt Mobilitätseinschränkungen und Unterstützungsbedarfe bei der Anmeldung mit an.
Kosten Die Teilnahme ist kostenlos.
Verpflegungveganes Mittagsessen kostenlos, Getränke und Pausenverpflegung auf Spendenbasis, Frühstück und Abendessen selbstorganisiert.
Übernachtung Selbstgewählte Unterkunft auf eigene Kosten.
Referent*innen
Laura Sasse, Bildungsreferent*in bei Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V.
Lena Besenhard, freiberuflich und Teil von stuhlkreis_revolte - Kollektiv für emanzipatorische Bildungsarbeit und Prozessbegleitung.
AnmeldungFür die Anmeldung sende bis spätestens 08.01.2024 eine E-Mail an anbeg@dissens.de. Bitte beantworte in der E-Mail folgende Fragen:
- Warum möchtest du teilnehmen? Woher kommt dein Interesse?
- In welchem Bereich bist du tätig oder welcher interessiert dich?
- Was möchtest du noch über dich erzählen?
- Welche Unterstützungsbedarfe für die Teilnahme hast du?
Wir behalten uns vor, von unserem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen und/oder antifeministischen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen und/oder antifeministischen Szene zuzuordnen sind, oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antifeministische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind bzw. während des Workshops damit in Erscheinung treten, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.
Der Workshop findet im Rahmen des Projekts „Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken“ statt. Das Projekt wird vom Gunda-Werner-Institut der Heinrich-Böll-Stiftung, der Amadeu Antonio Stiftung und Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V. gemeinsam umgesetzt. Es wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.